23. September 2024 11:00

Gestahlfedert: Köln-Krimi Terror vor meiner Tür

Yesterday, all my troubles seemed so far away…

von Michael Werner

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Bildquelle: BalkansCat / Shutterstock.com Auf dem besten Weg in die staatlich gewollte, maximale Zwangsverbuntung: Köln

Meine Geburts- und immer noch Heimatstadt Köln erfreute sich zwischen den 60er und 80er Jahren des zweifelhaften Rufs einer Kriminalitäts-Hochburg, was ihr seinerzeit den Beinamen „Chicago am Rhein“ einbrachte. Besagte Kriminalität ging vom örtlichen Rotlicht-Milieu (kölsch: „Miljö“) aus. Beim Großteil der Delikte handelte es sich aus libertärer Sicht jedoch nur um vom Staat frei erfundene „Straftaten ohne Opfer“ wie Steuerhinterziehung, „illegales“ Glücksspiel, Prostitution und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (welches tatsächlich eine naturrechtswidrige Verletzung des Selbsteigentums darstellt). Natürlich gab es auch „echte“ Kriminalität wie Eigentumsdelikte und Körperverletzungen. Morde hingegen waren eher die Ausnahme, und grundsätzlich beschränkten sich schwere Verbrechen, was Opfer und Täter anbetraf, auf Angehörige der Szene; der „normale“ Kölner hingegen hatte in der Regel nichts zu befürchten. Die Ganoven waren schließlich nicht blöd und haben – im Gegensatz zur nicht-privatwirtschaftlichen Form der organisierten Kriminalität namens „Politik“ – das Prinzip „Markt“ verstanden: Sie wussten genau, dass ihre illustren Etablissements existenziell auf zahlende Gäste angewiesen waren, die sich dort auch sicher und willkommen fühlten. Daher wären sie nie auf die absurde Idee gekommen, potentielle Kunden abzuschrecken oder zu vergraulen.

Die Protagonisten der Szene waren vornehmlich unter ihren Spitznamen bekannt, die der typisch kölschen Namensgebung entsprangen, wonach ein (meist eingekölschter) Bestandteil ihres bürgerlichen Namens mit einer typischen Eigenschaft verbunden wurde: So kannte man beispielsweise Jakob Franzen, Türsteher und Bodyguard mit Expertise in Bruce-Lee-Bewegungen, der laut eigener Angaben noch nie einen Kampf auf der Straße verloren hatte, als „Karate-Jacky“. Zu überregionaler Berühmtheit schaffte es Heinrich Schäfer, wegen seines augenfälligen Riechorgans „Schäfers Nas“ genannt, nicht zuletzt aufgrund seiner Ganoven-Ehre: Als ehrlose Ganoven ein wertvolles Kreuz aus der Schatzkammer des Kölner Doms gestohlen hatten, ließ er seine Unterwelt-Kontakte spielen und sorgte höchstpersönlich dafür, dass das sakrale Artefakt wieder an seinen angestammten Platz zurückkehrte. Die ihm angebotene üppige Belohnung schlug er aus und bat den Domprobst stattdessen, ihn seiner „schwarzen Seele“ zuliebe in seine Gebete einzuschließen – Ehrensache!

Die meisten dieser schillernden, sagenumwobenen Kultfiguren tanzen den „Jailhouse Rock“ mittlerweile in der himmlischen JVA. „Last Man Standing“ ist Anton Claaßen, seinerzeit Türsteher der „schweren Jungs“ und Beschützer der „leichten Mädchen“, aufgrund seiner imposanten Körpergröße „der lange Tünn“ genannt. Der charismatische, äußerst sympathische Mann veranstaltet heute Führungen zu den Original-Schauplätzen der Aktivitäten des „Milieus“ und gibt dabei gleichermaßen spannende wie lustige Anekdoten aus seinem bewegten Leben zum Besten. Eine solche Tünn-Tour kann ich sowohl Eingeborenen als auch auswärtigen Besuchern, die Köln gerne „anders“ verstehen und fühlen wollen, nur wärmstens empfehlen.

Nach diesen turbulenten Zeiten wurde es eine Weile ruhig um die Mediendeponie am Rhein, bis sie nach dem Jahreswechsel 2015/16 aufgrund der multikulturellen Bunga-Bunga-Party auf der Domplatte unter nicht ganz freiwilliger Teilnahme von mehr als sechshundert Damen international in die Schlagzeilen geriet. Sagen wir mal so: Zu Zeiten des „Miljös“ wäre das nicht passiert. Und wenn versehentlich doch, wäre das für die Veranstalter dieses Zwangsverbuntungs-Events eher suboptimal ausgegangen. Stichwort Ganoven-Ehre!

Momentan wird das Kalifat Nordrhein-Westfalen und insbesondere Köln von einer Serie „sonderbarer“ Anschläge erschüttert. Eine kleine Auswahl: In der Nacht auf den 27. Juli wurden mehrere Fensterscheiben eines Hochhauses in einem Kölner Außenbezirk mit einem nicht ganz so guten Ruf durch Schüsse beschädigt. Am frühen Morgen des 16. Septembers detonierte auf Kölns Party-Meile ein Sprengsatz direkt neben dem Eingang einer beliebten Diskothek. Nur drei Tage später verwüstete ein weiteres Bömbchen ein Bekleidungsgeschäft auf einer bekannten Einkaufsstraße. Es wird – sicher aus gutem Grund – vermutet, dass es sich um einen „Drogenkrieg“ (also um ein Problem, das es ohne Staat niemals gäbe) handelt und dahinter die in den Systemmedien sogenannte „niederländische Mocro-Mafia“ steckt. Überflüssig zu erwähnen, dass es sich bei diesen „Niederländern“ eher nicht um so Typen wie Geert Wilders handelt, sondern vielmehr um „fliehende Holländer“ – Sie verstehen sicher, was ich meine.

Wir alle kennen wohl das Phänomen: Wann immer wir Meldungen über Messer-Morde, Amokläufe oder Terroranschläge zur Kenntnis nehmen, passieren diese Gräueltaten meist „woanders“, weit weg, und Opfer sind immer „die anderen“.

Kurzer Einschub: Ich lebe seit über 30 Jahren in einem Kölner Wohnpark, nur einen Steinwurf von meinem Elternhaus entfernt. Als Jugendlicher verfolgte ich fasziniert den Bau dieser Anlage mit ihren eher niedrigen Häusern und viel Grün, und fand sie so großartig, dass ich davon träumte, hier irgendwann mal einzuziehen, was dann gut zehn Jahre später wahr wurde. Jedoch war es nicht nur die ansprechende Architektur, die mir zusagte. Oder die gute Lage, so ruhig und in sicherer Entfernung zu diversen Brennpunkten, aber dennoch nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt. Oder dass es zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe gibt. Nein, der Hauptgrund war tatsächlich, dass in der Wohnanlage auch das neue Polizeirevier untergebracht wurde, was mir ein Gefühl der Sicherheit vor ungebetenen Besuchern gab. Natürlich nicht, weil mir die Aufklärungsquote von gefühlt minus unendlich so imponierte, denn selbstverständlich wusste ich auch damals schon, dass die Polizei bei einem Einbruch ganz sicher nicht auch nur eine lumpige Sekunde lang ernsthaft ermitteln wird, sondern dem Opfer lediglich einen Kondolenzbesuch abstattet, bei dem sie ihm den Wisch aushändigt, den man braucht, damit die Hausratsversicherung zahlt.

Mein Gedanke war vielmehr, dass kein Einbrecher so blöd sein dürfte, in eine Wohnung einzusteigen, wenn die Cops ihm dabei quasi durchs Bürofenster zuschauen könnten. In der Tiefgarage, von der ein Teil für Dienstfahrzeuge der Polizei sowie private Autos und Fahrräder der hier stationierten Beamten genutzt wird, wimmelt es ständig vor Bullen, so dass ich selbst dann ruhig schlafen könnte, wenn ich zufällig mal vergessen sollte, meinen Wagen abzuschließen und dabei sogar einen Goldbarren gut sichtbar auf dem Beifahrersitz liegen ließe. Weiterhin ging ich davon aus, dass es auch sonstige Kriminelle abschrecken dürfte, wenn die Polizei notfalls in drei Sekunden zur Stelle wäre.

Damit lag ich goldrichtig. Über dreißig Jahre lang. Bis gestern.

Am frühen Samstagmorgen kurz nach vier Uhr feuerte nun ein „Unbekannter“ (vermutlich von der „Mocro-Mafia“) mit einem Sturmgewehr mehr als dreißig Kugeln auf ein Juweliergeschäft mitten in diesem Wohnpark, in unmittelbarer Hörweite der Polizei. Doch damit nicht genug: Just um diese Zeit kam ich nach Hause und fuhr in die Tiefgarage, nur ein paar Meter vom Tatort entfernt. Ich dürfte diese „Live-Action“ also bloß um wenige Minuten oder gar Sekunden verpasst haben.

Dass es hier inzwischen Menschen gibt, die kein Problem damit haben, in einer Wohnanlage mit nur einer kölschen Armlänge Abstand zu dutzenden Polizisten das komplette Magazin eines Sturmgewehrs leerzuballern, eröffnet eine neue Dimension von „schmerzfrei“. Es dürfte nur noch eine Frage kurzer Zeit sein, bis die Profiteure des linksgrünen Multikulti-Wahns auch hierzulande die ersten Polizeistationen stürmen werden. Unsere Regierung, die ausschließlich damit beschäftigt ist, die Kritiker dieser Umstände politisch zu verfolgen, wird dem absolut nichts entgegensetzen können – und vor allem auch nicht wollen.

Wie gesagt: Anschläge und Terrorakte passierten bisher meist „woanders“, weit weg. Bis gestern.

Ich werde nie wieder an dieser Stelle vorbeigehen können, ohne an die Schüsse zu denken. Seit gestern.

Mein Zuhause hat seine Unschuld verloren. Seit gestern.

Wie regelmäßigen Lesern dieser Kolumne bestens bekannt sein dürfte, weiß ich schon lange, dass ich hier mitten im Krieg bin. Doch nun weiß ich es nicht nur vom Kopf her, sondern fühle es erstmalig auch. Seit gestern.

Daher werde ich nun noch fester auf die Kacke hauen, versprochen! Ab heute.

Quellen:

Anton Claaßen – Der lange Tünn (Website von Anton Claaßen)

Unbekannte schießen auf Uhrengeschäft in Köln (Bild Online)


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