Neues Buch über Kommunismus: Wie der woke Ungeist bekämpft werden kann
Mit Unabhängigkeit, Standfestigkeit, Humor und Rückeroberung der Institutionen
von Robert Grözinger
Ich besitze drei Kategorien von Büchern: Solche, die ich gelesen habe, solche, die ich noch nicht gelesen habe und solche, die ich nie lesen werde. Zur letzteren gehört das „Schwarzbuch des Kommunismus“, deren Originalfassung im Jahr 1997 erschien. Als ich es vor einigen Jahren bestellte und erst nach der Lieferung das Hardcover in den Händen hielt und durchblätterte, wusste ich, das wird nichts.
Dicke Bücher als solche schrecken mich normalerweise nicht ab, ich habe zum Beispiel von Ludwig von Mises „Human Action“ und von Alexander Solschenizyn „Der Archipel Gulag“ gelesen. Die Bibel habe ich mehrfach durch. Aber in diesem Fall, wo nicht nur das physische Buch selbst, sondern auch der Inhalt hammerdick ist, musste ich passen.
Es steht bei mir noch immer im Regal, denn es ist ein wichtiges Nachschlagewerk, eine akribisch zusammengestellte Quelle des Schreckens für jeden, der seinem Nachbarn oder Freund erklären will, dass jeder Versuch, den Kommunismus umzusetzen, in Elend und Schrecken endete.
Glücklicherweise für mich und viele andere Nichtleser des eben erwähnten Wälzers – nicht so glücklicherweise für Alt- oder Neokommunisten allerlei Geschlechts – haben jetzt zwei amerikanische Autoren, Jack Posobiec und Joshua Lisec, ein schmaleres Buch herausgebracht, das im Grunde eine Kurzfassung des Schwarzbuches ist – und mehr. Entscheidend mehr.
In diesem neuen Buch finden wir, neben Kurzdarstellungen der Gräueltaten aller kommunistischen Herrscher seit der Französischen Revolution, im Vergleich zum umfangreicheren Kompendium zwei wesentliche Ergänzungen. Zum einen eine sehr gute Erklärung dafür, weshalb Machtergreifungsversuche von Kommunisten so häufig erfolgreich sind. Dazu gleich mehr. Diese Erkenntnis ist der Schlüssel zur erfolgreichen Bekämpfung neuerlicher Machtübernahmeversuche, etwa solcher, wie wir sie heute im Westen beobachten können. Hinweise und Tips, wie man Kommunisten erfolgreich bekämpft, selbst, oder gerade, wenn man kein dickes Buch zur Hand hat, sind die zweite wesentliche Ergänzung. Dazu ebenfalls gleich mehr.
Das Buch trägt den Titel „Unhumans“ – ein Wort, das im Englischen selten als Substantiv gebraucht wird. Diese Seltenheit trägt zur Vermittlung der Idee hinter diesem Buch bei, nämlich dass Kommunisten, auch die modernen, etwas in sich tragen, das allem widerspricht, was andere sofort als im positiven Sinne „menschlich“ verstehen würden. Es macht sie zu etwas, das mit dem deutschen Wort „Unmensch“ nur unzureichend beschrieben wird. Der Begriff, den ich suche, um das Substantiv „unhuman“ adäquat zu übersetzen, wäre bedeutungsmäßig etwa zwischen den Worten „Unmensch“ und „Antimensch“ angesiedelt. Bleiben wir bei „Unmensch“. Der vollständige Titel lautet übersetzt: „Unmenschen – Die geheime Geschichte kommunistischer Revolutionen (und wie sie niederzuschlagen sind)“
Die Autoren treffen den Nagel auf den Kopf, indem sie Kommunisten als gekränkte und verbitterte Verlierer darstellen: „Es wird immer Gewinner und Verlierer geben. Das ist eine simple Tatsache des Lebens. Aber wenn sich diese Tatsache in eine aus Zorn und Rachsucht entstandene Bewegung verwandelt, ist Gewalt nie fern.“ Diese Gewalt brütet tief in jedem „Unmenschen“.
Das sei der wahre, tiefe Grund, weshalb „Unmenschen“, nach 100 Millionen Toten im 20. Jahrhundert, die auf die linksextreme Kappe gehen, immer noch den Kommunismus anstreben, erklären die Autoren. Sie warnen: Das sei etwas, das sehr viele Konservative nicht verstehen. Und, so sei hinzugefügt, viele andere Nichtkommunisten auch.
Der Psychologe Jordan Peterson würde hierzu vermutlich sagen: Der Instinkt der „Unmenschen“ ist der entfesselte „Geist Kains“. Der Ungeist also jenes in Genesis erstgeborenen Mannes, der seinen Bruder erschlägt, weil dieser alles Schöne und Gute verkörpert – alles, was Kain, dessen Opfergabe Gott nicht gutheißt, aus Rache für seine Zurückweisung in wildem Hass vernichtet.
Der vielleicht wertvollste Beitrag des neuen Buches ist die forensische Analyse der Vorgehensweise der Kommunisten: Wie gelingt es ihnen, trotz ihrer offensichtlichen Unmenschlichkeit, immer wieder die Macht zu übernehmen? Kurz gesagt mit der Instrumentalisierung des Neides. Aber wie gehen sie im Einzelnen vor? Sie verwenden eine Strategie, so Posobiec und Lisec, die auch das US-Militär vornimmt und von ihm „Operational Preparation of the Environment“ (OPE) genannt wird, also „operative Vorbereitung des Umfelds“. Vorbereitet wird die Revolution.
Diese Vorbereitung findet in drei Phasen statt: Trennung, „Messaging“ – also Propaganda und Parolenverbreitung – und schließlich Infiltrierung. In der Trennungsphase wird die Gesellschaft in unterschiedliche Kategorien aufgeteilt. Zum Beispiel zwischen Reichen und Armen, oder Weißen und Nicht-Weißen, Heteros und Nicht-Heteros und so weiter. Die einen werden, ohne weiteres Ansehen der Person, pauschal als „Unterdrücker“ bezeichnet, die anderen – logischerweise – als die „Unterdrückten“.
In der nächsten Phase verbreiten die „Unmenschen“ diese Botschaft auf möglichst allen Kanälen und in allen möglichen Varianten. Tenor: Die Unterdürcker haben etwas, das du nicht hast; wir werden das ändern.
In der dritten Phase findet, sobald die „Unmenschen“ in der ersten und zweiten Phase genug verbitterte Brüder und Schwestern im Geiste rekrutiert haben, die Infiltrierung statt: Die Missgünstigen besetzen nach und nach Schlüsselpositionen in Parteien, Parlamenten, Behörden, Medien, Schulen, Universitäten und so weiter. Den „langen Marsch durch die Institutionen“ gibt es nicht erst seit 1968.
Auch die Revolution selbst findet in drei Phasen statt: Aufwiegeln, ergreifen und säubern. In der Aufwiegelungsphase werden die „Unmenschen von der Leine gelassen“, schreiben die Autoren und fügen hinzu: „Das ist immer hässlich. Und kommt fast immer überraschend für jene, auf die sie losgelassen werden.“ Etwa bei den „feurigen, aber weitgehend friedlichen“ Protesten, wie der höchstwahrscheinlich längst vollständig infiltrierte Sender „CNN“ vor vier Jahren die „Black-Lives-Matter“-Chaostage bezeichnete.
In der Ergreifungsphase wird alles genommen, was nicht niet- und nagelfest ist: Erst Eigentum, dann Freiheit und schließlich das Leben der jahrelang zuvor mit verschiedenen Worten diffamierten „Unterdrücker“.
In der Säuberungsphase wird jede Erinnerung an die „Unterdrücker“ und die vorangegangene Zeit ausgetilgt. Wer von ihnen in der zweiten Phase sein Leben nicht verlor, ist spätestens jetzt dran. Entweder durch ethnische Säuberung, oder erzwungene Umsiedlung, Genozid oder Hungersnot. In dieser Phase findet außerdem gründliche Gehirnwäsche statt.
Wie schon angedeutet, ist diese Zusammenstellung nicht nur historisch. Im Westen finde eine „irreguläre Revolution“ statt, so die Autoren. Zu den Institutionen, die infiltriert wurden, gehören die sozialen Medien, von wo aus die freie Rede mehr und mehr eingeschränkt wird. Es sei ein „Grauzonenkrieg“, der seitens der „Unmenschen“ auf eine Art und Weise geführt wird, die meist keine entsprechende Gegenwehr provoziert. Sie haben eine neue Klasse von Unterdrückten erfunden, weil der Feudalismus vorbei ist und der Kapitalismus sich bei der Bekämpfung der Armut als die überlegene Gesellschaftsform erwies.
Die neue Taktik der „Unmenschen“ ist die der „Mikrorevolution“. So nennen die Autoren treffend das, was als „Cancel Culture“ hinlänglich bekannt ist. Hier geraten Einzelne ins Visier der „Unmenschen“, die sie als Konterrevolutionäre identifizieren und mit Hilfe eines Mobs – der durch von ihnen kontrollierten neuen und alten Medien aufgepeitscht wurde – aus dem Job, aus dem gesellschaftlichen Leben, manchmal sogar ganz aus dem Leben treiben. Sympathisanten eines derart Verfolgten bleiben meist still aus Angst, sie könnten als nächste dran sein.
Es ist klar, wohin wir gesellschaftlich driften, wenn wir den „Unmenschen“ weiterhin dieses Verhalten durchgehen lassen. „Träumer hören auf, groß zu träumen“, schreiben die Autoren, „Innovative hören auf, zu innovieren, Investoren hören auf, zu investieren. Und jene, die es tun, halten sich so weit wie möglich zurück. Große Risiken, welche die Zivilisation zu neuem Fortschritt und neuer Schönheit führen könnten, wagt keiner einzugehen, da sie die falsche Art von Aufmerksamkeit der falschen Art von Leuten hervorrufen.“ Mit anderen Worten: „Die Zivilisation wird ausgebremst. Sie stagniert. Sie verfault. Sie existiert, ohne wirklich zu leben. Wie Krebs. Unmenschlich.“
Wie also wären die modernen „Unmenschen“ zu bekämpfen? Am Ende des Buches bieten die Autoren einige Tipps an. Zunächst aber sagen sie, dass es manchmal ausreicht, einfach zu warten, bis „die Schlange sich selbst frisst“. Das aber „erfordert viel Zeit und Geduld, die viele von uns vielleicht nicht haben.“
Die irreguläre Revolution und der Grauzonenkrieg bedeuten, dass es an jedem Einzelnen liegt, „das Böse einzudämmen, wo immer es ist und es sofort und entschlossen auszustampfen, wo immer es in Ihrer Nähe auftaucht.“ Die Autoren sind überzeugte Anhänger der Auge-um-Auge-Gegenseitigkeit, „ohne die keine Zivilisation existieren kann“.
Nicht jeder ist zu Großtaten geboren. Aber jeder kann in seiner Nachbarschaft, in seinem Umfeld, am Arbeitsplatz, in der Familie einiges, vielleicht Entscheidendes tun, um die sich ausbreitende Bösartigkeit einzudämmen.
Der erste Tipp der Autoren: Listen erstellen, mit denen Teilnehmer an der Unmenschlichkeit benannt und bloßgestellt werden können. Die Autoren nennen „Libs of Tiktok“ als wirksames Beispiel, oder Dossiers über woke Professoren, veröffentlicht von „Turning Point USA“. Der zweite Tipp: Boykotte – diese sind in letzter Zeit sehr erfolgreich gegen auf „woke“ getrimmte Unternehmen eingesetzt worden. Der dritte Tipp: Man nutze die Informationsfreiheitsgesetze. Der vierte Tipp: Den Revolutionären den Hahn neuer Rekruten abzudrehen, indem man lokale Initiativen ins Leben ruft, die Lebenskompetenzen stärken wie Lebensplanung, Erziehung von Kindern, Haushaltsplanung und so weiter. Dinge, die in den Schulen sträflich und vielleicht absichtlich vernachlässigt werden.
Überhaupt Schule: Die Autoren empfehlen kurz vor der Präsidentschaftswahl das sofortige Verbot und die Auflösung der amerikanischen Lehrergewerkschaften, weil diese „nahezu ein Monopol auf die Erziehung der Kinder in staatlichen Schulen halten und somit in einzigartiger Weise verantwortlich sind für die Ungleichheit in den Schulabschlüssen zwischen Unter-, Arbeiter-, Mittel- und Oberschicht.“ Sie empfehlen darüber hinaus die in den USA mögliche Heimschulung (Homeschooling).
Einzelne und dezentrale Initiativen bringen jedoch nichts, so die Autoren, wenn sie nicht miteinander koordiniert sind. Dafür sei eine Kadergruppe an „Generälen“ nötig, die die Armee von „Infanteristen“ führt. Sie hoffen, dass sich unter den Lesern ihres Buches einige zukünftige solcher Generäle befinden.
Um gegen die „Unmenschen“ zu gewinnnen, müsse eine „konterrevolutionäre OPE“ geschehen. Auch hier gäbe es eine Trennungs-, „Message“- und Infiltrierungsphase. In der Trennungsphase müssen sich Menschen vorbereiten, indem sie jene ausmachen, die in ihrem Umfeld für die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung zuständig sind und sicherstellen, dass sie sich kennen. Wenn möglich, sollten sie ihre Kinder aus den Schulen nehmen – und durch Nebenjobs sich ihre Redefreiheit „zurückkaufen“, indem sie finanziell unabhängiger werden.
Für die zweite, die „Message“-Phase, brauche man nur dieses: Humor und Gelächter. Das sei das, was auf die „Unmenschen“ wie „Kryptonit“ wirke. Die „Unmenschen“ müssten der Lächerlichkeit preisgegeben, gedemütigt, verspottet und beschämt werden. Mit rationalen Argumenten komme man bei ihnen nicht weiter. „Missgunst ist ihre Logik; Neid ist ihr Denken.“ Man denke zum Beispiel an Donald Trump, der jetzt im Wahlkampf punkten konnte, als er für 15 Minuten bei McDonalds arbeitete: Die ganze Welt lachte über seine woke Gegnerin, die ihre Behauptung, beim Schnellimbiss gearbeitet zu haben, nicht nachweisen kann.
Wenn man von „Unmenschen“ angegriffen wird, gebe es zusätzlich eine wirksame Variante der Lächerlichmachung: Den Angriff monetarisieren, also in Geld ummünzen. Eines sollten Opfer perfider Mikrorevolutionen aber auf keinen Fall tun: Sich entschuldigen oder sich erklären. In einem Krieg wird sich nicht beim Feind entschuldigt.
In der dritten, der Infiltrierungsphase, geht es um die Rückeroberung der Institutionen. Entweder durch Neuinfiltrierung bereits existierender Institutionen oder, falls diese schon zu korrupt sind, durch die Errichtung eigener, dezentraler Alternativen.
Die Schlussbotschaft der Autoren ist dies: Die „Unmenschen“ werden nicht innehalten, es sei denn, sie werden gestoppt. Und das, so Posobiec und Lisec, ist möglich. Ein wichtiges Buch zur rechten Zeit.
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