20. November 2024 06:00

Kulturkampf Ein deutscher Charakter

Der Fall Habeck gegen Niehoff und der Blick in einen Abgrund

von Oliver Gorus

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Bildquelle: penofoto / Shutterstock Habeck-„Schwachkopf“-Affäre: Steht beispielhaft für empathielose (grüne) parasitäre Parteipolitiker

Stefan Niehoff bezeichnet sich als „einfachen Rentner“ – er hatte irgendwann, er kann sich gar nicht mehr daran erinnern, ein Meme auf X weitergeteilt, in dem ein Foto von Robert Habeck mit dem verballhornten Werbesignet der Shampoo-Marke Schwarzkopf des Henkel-Konzerns – „Schwachkopf“ – kombiniert war.

Habeck gegen Niehoff. Ein ungleicher Kampf, den Habeck nur verlieren kann, denn mit Niehoff ist er an den Falschen geraten. Endlich.

Niehoff steht für die Bürger, die aus Sicht des linken politmedialen Establishments Menschen zweiter Klasse sind, die dumme „Masse“, das zu bevormundende „Material“. Und Robert Habeck steht für den abgehobenen Karrierepolitiker, den Menschen erster Klasse, der aus seiner eigenen Sicht so weit über dem Volksgesocks steht, dass ihm sogar eigene Strafgesetzesparagraphen ziemlich erscheinen, die ihn davor bewahren bepöbelt zu werden – der Paragraph188 Strafgesetzbuch ist der moderne Majestätsbeleidigungsparagraph. Ihro Majestät, Fürst Habeck I. fühlte sich von dem durch den Untertanen Niehoff geteilten X-Post als eine im politischen Leben stehende Person öffentlich beleidigt und empfand sein öffentliches Wirken dadurch erheblich erschwert. Der Arme! Ich stelle mir vor, wie der schwer getroffene Politiker leise weinend und mit zitternder Hand den Stift zur Unterschrift unter den Strafantrag führte, während eine Träne auf das Blatt fiel und das „Ha“ vor dem „beck“ ein wenig verschwamm.

Nur gerecht erschien es ihm wohl, dass den gemeinen Schuft, der es ihm so sehr erschwerte, als Politiker seinen nächsten Karriereschritt zu tun, nun eine Gefängnisstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe drohte. Die tief sitzende Beleidigung, als „Schwachkopf“ bezeichnet worden zu sein, womit sein überragender Intellekt und seine genialischen Fähigkeiten als Denker und Lenker der deutschen Wirtschaft auf schmähliche Weise so gar nicht geachtet worden waren, wird aber sicher nicht mehr gutzumachen sein – auf ewig wird diese Schmach tief sitzen und für Habeck eine drückende Bürde in seinem künftigen Wirken bedeuten; das dürfen wir Zeitgenossen dieses tragischen Vorfalls mitleidend und kopfschüttelnd annehmen.

Nur: Die überspannten Fühlis von Politikern führen zu initiierender Gewalt des über die Grund- und Freiheitsrechte trampelnden Staats gegen die Bürger, was harte Konsequenzen im wahren Leben nach sich zieht. Artikel 13 Grundgesetz: „Die Wohnung ist unverletzlich.“

Weil der Rentner Stefan Niehoff hilfesuchend eine E-Mail an Nius.de geschrieben hatte, kam heraus, dass Habeck ihn angezeigt hatte, die Kripo Schweinfurt morgens um 6:15 Uhr mit einer richterlichen Hausdurchsuchungsanordnung vor seiner Tür gestanden hatte, in seine Wohnung eingedrungen war und seine elektronischen Geräte mitgenommen hatte. Er hatte auch eine Mail an seinen Ministerpräsidenten Söder geschrieben, aber der hatte nicht reagiert. Dafür suchte eine „Nius“-Reporterin das Opfer auf und befragte ihn.

Niehoff wich keinen Millimeter und bekräftigte seine Kritik an der desaströsen Wirtschaftspolitik der Ampelregierung. Und das mit Sachargumenten. Er kann rechnen, er kennt die Preise von Lebensmitteln, Heizenergie, Benzin und Autowerkstatt genau, weil für ihn das Geld knapp ist.

Und er verteidigte sich, dass er den Mund aufgemacht hat: „Es kann doch net sein, dass jeder die Goschn hält und sich unterdrücken lässt!“

Dabei hielt er seine 33-jährige Tochter im Arm, die mit dem Downsyndrom zur Welt gekommen ist. Niehoff beschwerte sich darüber, wie sehr die Störung des häuslichen Friedens seine Tochter mitgenommen hat. Dieses Bild, wie sich die junge Frau mit Downsyndrom an den sie beschützenden Papa kuschelt, ist ikonisch. Es ist das erste große wirksame Bild dieses Wahlkampfs. Es zeigt einen einfachen, aufrechten Mann, der von einem Karrierepolitiker fertiggemacht werden soll, der aber stehen bleibt und der fürstlichen Arroganz die Stirn bietet.

Auf der einen Seite das bürgerliche Leben, die Familie, die väterliche Verantwortung für ein besonders schutzbedürftiges Kind, die Beschwerlichkeit eines einfachen Alltags an der finanziellen Kante, der Dienst an der Gesellschaft als Zeitsoldat und als steuerzahlender Arbeitnehmer. Auf der anderen Seite die passiv-aggressive Großspurigkeit des angemaßten Fürsten, die peinliche Hybris des Privilegierten, die Rücksichtslosigkeit und Empathielosigkeit des Parteikarrieristen, der sein parasitäres Leben auf Kosten und zulasten von Leuten wie Niehoff kommod eingerichtet hat.

Als Habeck mitbekam, dass die Verfolgung dieses 64-jährigen Rentners wegen einer lächerlichen Lappalie auf ihn zurückfallen könnte, setzte er noch mal einen drauf und zog Niehoff auf perfide Weise eins mit der Nazikeule über, indem er ihn am Rande des Grünen-Parteitags öffentlich raunend als Antisemiten anschwärzte.

Aber das war schlicht verleumderisch, denn Niehoff hatte lediglich ein Meme geteilt, mit dem er kritisierte, dass die Cancel Culture heute wieder mit Boykotten arbeitet wie früher bei der Nazi-Kampagne „Kauft nicht bei Juden“ – anstatt also Antisemit zu sein, kritisierte er damit eindeutig Methoden des Ausschließens von Bevölkerungsgruppen aus dem wirtschaftlichen Leben und bewies damit, das Gegenteil eines Antisemiten zu sein.

Habeck findet aus dieser Affäre nicht mehr aufrecht heraus. Im Gegenteil, mit jeder schäbigen Aktion lässt er noch tiefer in den Abgrund seines Charakters blicken. Er ist völlig offensichtlich charakterlich nicht dazu geeignet, ein Staatsamt zu führen, denn er zeigt in seinen narzisstischen Handlungen keinerlei Achtung und keinerlei Mitfühlen.

Niehoff dagegen spricht Millionen Menschen aus dem Herzen, wenn er im Interview über „Windrad-Scheiß und Solar-Mist“ schimpft und darin die Ursache für die Preissteigerungen der letzten Jahre sieht. Die Energiepolitik bezeichnet er als „Kataschtrof!“ Recht hat er!

Und gleichzeitig differenziert er und versetzt sich in die Lage der Polizeibeamten, die die Hausdurchsuchung durchgeführt haben und die er als „korrekt“ bezeichnet: Er bot ihnen einen Kaffee an und stellte sich vor, dass die es auch nicht immer einfach haben, weil die ja nicht wissen können, wen sie vor sich haben, wenn sie so ein Haus durchsuchen müssen.

Was für ein episches Duell! Dieser einfache Mann zeigt um Längen mehr Verantwortungsbewusstsein, Freundlichkeit und Mitgefühl als der Mann, der in Berlin Minister spielt und mit dem Wohlstand von Millionen herumfuhrwerkt wie ein gelangweiltes Gör mit einem ungeliebten Spielzeug.

Die Nachbarn und Bekannten von Stefan Niehoff wollen jetzt für ihn Geld sammeln, obwohl sie selbst auch nicht viel haben, um ihn in seinem Kampf für Gerechtigkeit zu unterstützten. Hunderte Solidaritätsbekundungen erreichten ihn, sein X-Account explodierte förmlich, während Habeckjünger ihn unflätig beschimpften. Der Fall Habeck gegen Niehoff ist wie ein Blick durch ein Brennglas auf Deutschland. 


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