Rechtslibertär-Autoritär 2: Libertarismus im Fokus der Lügenpropaganda
Ein neuer Sturm im Wasserglas der Tagesschlau
Vor ziemlich genau einem Jahr schrieb ich die erste Kolumne unter dem Oberbegriff „Rechtslibertär-Autoritär“ darüber, dass der oberste zwangsgebührenfinanzierte Scheißhauspropagandist Georg Restle eben jenen Begriff in die politische Debatte einwarf. Um lange Wiederholungen zu vermeiden: Seinen entsprechenden Beitrag auf „X“ kommentierte ich wie folgt: „Ich zahle Ihnen 1.000 Euro bar auf die Hand, wenn Sie mir korrekt (also ohne die typisch linke Umdefinition von feststehenden Begriffen) erklären können, wie man gleichzeitig libertär und autoritär sein kann, denn das ist in etwa genauso ausgeschlossen wie gleichzeitig schwanger und nicht schwanger zu sein.“ Ein Jahr später kann ich Ihnen nun mitteilen: Eine Antwort bekam ich nie und konnte die tausend Tacken folglich behalten; stattdessen hat mich dieser Jammerlappen blockiert. Halten wir fest: Wenn eine von unser aller Zwangsgebühren finanzierte Sprechpuppe des BRD-Regimes in den sozialen Medien sämtliche Zwangsgebührenzahler blockiert, die ihm mal eine kritische Frage stellen, dann ist das nicht nur autoritär, sondern auch totalitär und vor allem rechtswidrig. Aus letzterem Grunde hätte ich diesen Westentaschen-Streicher liebend gern vor den Kadi gezerrt, leider jedoch hätte ich für ein Eilverfahren mit Aussicht auf Erfolg wegen der Fristen vortragen müssen, wann genau er mich blockiert hat, was ich jedoch leider nicht konnte, weshalb ich schweren Herzens auf diesen Spaß verzichten musste.
Nach einem Jahr Ruhe begegnete ich Restles kurioser Wortschöpfung erneut, denn sie hat es jüngst bis in die Tagesschau geschafft. Anlass war ein Vehikel, das sich „CeMAS-Report“ nennt und worin man herausgefunden haben will, dass Libertäre auch nur verkappte Nazis sind, die lediglich keine Steuern zahlen wollen.
Bekanntlich gehe ich für meine geschätzte Leserschaft – in Anlehnung an die Mission des Raumschiffs Enterprise – auch dahin, wo kein denkender Mensch zuvor gewesen; notfalls sogar dahin, wo es wehtut. Und das war hier der Fall, denn der betreffende Report ist konsequent durchgegendert. Und meine grundsätzliche Haltung dazu ist: Wer gendert, ist geistig behindert und kann daher keine Gedanken verschriftlichen, die für einen Menschen mit einem IQ oberhalb der Zimmertemperatur irgendeinen Erkenntniswert beinhalten, weshalb ich gegenderte Texte grundsätzlich nicht lese. Da ich jedoch hierüber schreibe, musste ich es mir ausnahmsweise doch antun, zumindest kursorisch, und spoilere vorab schon mal das Endergebnis: Ja, es ist geistig behindert, und nach jedem Absatz hatte ich das Gefühl, als hätten sich in meinem Gehirn mindestens fünfzig Synapsen suizidiert.
Gehen wir zunächst auf den Report ein, dessen erste Worte einigermaßen brauchbar sind: „Der Libertarismus ist eine in Deutschland wenig bekannte politische Philosophie. Sie umfasst in einer weiten Definition Intellektuelle, Unternehmer:innen und Akteur:innen, die sich für a) freie Märkte und b) einen minimalen Staat einsetzen. Libertarismus weist sechs Merkmale auf: Privateigentum, Skeptizismus gegenüber Autoritäten, Freie Märkte, spontane Ordnung, Individualismus und negative Freiheit. In seiner Gesamtheit wird der Libertarismus nicht der extremen Rechten zugeordnet, da sein Verhältnis zur Gleichheit jenseits des Ökonomischen komplex ausfällt.“
Man hätte nicht nur wegen der augenkrebsverursachenden Genderei auf die Formulierung „Intellektuelle, Unternehmer:innen und Akteur:innen“ verzichten und stattdessen einfach „Menschen“ schreiben sollen – das trifft es eher und ist sogar geschlechtsneutral. Vor allem hätte man diesen Report an der Stelle enden lassen sollen, denn damit war alles gesagt, weshalb alles, was nun folgt, letztendlich dieser Definition widerspricht.
Eins fällt auf: Diese Definition enthält uns die entscheidende Tatsache vor, dass die Libertären eigentlich in Minimalstaatler und Anarchokapitalisten „gespalten“ sind, wobei letztere hier einfach verschwiegen werden. Und das mit gutem Grund: Es nötigte den Autoren bereits einen maximalen Einsatz von Hirnakrobatik und Gaslighting ab, die Minimalstaatler im Folgenden zu „Autoritären“ umzudefinieren, aber bei den Ancaps wäre das noch nicht mal gelungen, wenn Pinocchio, Münchhausen und Goebbels ihre vereinten Kräfte eingebracht hätten.
Fortan wird nur noch die frei erfundene, inhaltslose Worthülse „rechtslibertär“ verwendet, womit schon mal die halbe Strecke geschafft wäre zu den „Rechtsextremen“ – ich benutze die Anführungszeichen, weil es sich bei den vorgestellten Gruppierungen mitnichten um Extremisten handelt, sondern ganz normale Rechtskonservative, teilweise sogar mit klassisch liberalen Anteilen.
Die restliche „Argumentation“ basiert fast nur noch auf „Kontaktschuld“, die in erster Linie darin besteht, dass Libertäre in sozialen Medien Beiträge von Rechtskonservativen liken oder teilen, oder dass umgekehrt Rechtskonservative Beiträge von Libertären liken oder teilen.
Ja, es ist richtig, es gibt tatsächlich eine gewisse Schnittmenge zwischen beiden Gruppierungen: Privateigentum, Freie Märkte, spontane Ordnung und Individualismus statt Gleichmacherei sind Werte, die beiden am Herzen liegen, aber den Libertären konsequenter. Bei amerikanischen Rechtskonservativen kommt noch das Recht auf freien Waffenbesitz und uneingeschränkte Redefreiheit als Gemeinsamkeit mit den Libertären hinzu, bei dem deutsche Rechtskonservative gerne mal Schnappatmung bekommen – wir wollen hier ja schließlich keine „amerikanischen Verhältnisse“, was auch immer das sein soll.
Allerdings sind deutsche Rechtskonservative meist auch große Freunde vom staatlichen Rentensystem, vom staatlichen Gesundheitssystem, vom staatlichen Schulsystem (das nur nicht in der Hand linker Kultusminister liegen sollte) und von der staatlichen Justiz, was man von Libertären nicht gerade behaupten kann. Die Werte, die Rechtskonservative mit Libertären teilen, wollen Rechtskonservative mit staatlicher Gewalt durchsetzen oder zumindest fördern und pflegen, was auf gewisse innere Zweifel schließen lässt, wohingegen Libertäre von diesen Werten so felsenfest überzeugt sind, dass sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, diese Werte würden sich am freien Markt von ganz allein durchsetzen.
Gibt es auch Schnittmengen zwischen Libertären und Linken? Eigentlich nicht, außer vielleicht die Drogenfreigabe – wobei auch hier ein himmelweiter Unterschied besteht, denn Libertäre wollen eine echte, uneingeschränkte Freigabe sämtlicher Drogen, also einen freien Markt, während Linke, wenn sie von Drogenfreigabe reden, eigentlich „Verstaatlichung“ meinen, und diese dann beschränkt auf ihre persönlichen Lieblingsdrogen.
Insofern haben Libertäre und Linke so gut wie nichts gemeinsam. Was daran liegt, dass Linke grundsätzlich kollektivistisch denken und damit der größte Feind des Libertarismus sind, der auf Individualismus beruht. Was erklärt, warum Libertäre mehr gegen Linke kämpfen als gegen Rechtskonservative, zumal Linke auch noch zutiefst autoritär und totalitär sind – im Gegensatz zu den Rechtskonservativen würden sie den Libertarismus am liebsten komplett verbieten. Und solange sie dazu noch nicht die Macht haben, verfassen sie solche Pamphlete, um den Libertarismus in die Nähe von Faschismus und Nationalsozialismus zu lügen, obwohl man von beidem nicht weiter entfernt sein kann, als wenn man libertär ist.
Weiter im Text: Ich erspare uns die zahlreichen Geistesfürze über Sozialdarwinismus, Querdenker, Verschwörungstheoretiker und sonstigen Mumpitz. Nur eins ist erwähnenswert: Als „Beweis“ für die „ideologische Nähe“ zwischen „Rechtslibertären“ und „Rechtsextremen“ wird die Aussage von Alice Weidel bei ihrem Live-Podcast mit Elon Musk im Januar dieses Jahres herangezogen, als sie die AfD als „konservativ-libertäre Partei“ bezeichnete. Erstaunlicherweise glaubt man Frau Weidel hier unhinterfragt den gesamten Wortlaut – im Gegensatz zu ihrer nur wenige Minuten zuvor getätigten Aussage, Adolf Hitler sei ein Linker, ja, sogar ein Kommunist gewesen. Was denn nun? Entweder ist Frau Weidel unglaubwürdig oder glaubwürdig! Aber das hier ist Rosinenpicken am Hochreck! Es gibt zwar etliche Libertäre und auch ein paar libertäre Positionen in der AfD, sogar mehr als in allen anderen etablierten Parteien, aber das ist eher ein Armutszeugnis für die anderen Parteien, allen voran für die FDP, aber macht die AfD beileibe noch nicht zu einer libertären Partei! Man darf keineswegs dem Irrglauben aufsitzen, die AfD sei gegen den Staat – sie ist lediglich gegen den Staat in der Hand von Linken. Was ja based ist, aber halt nur der halbe Weg.
Kommen wir zu den „Schlussfolgerungen“ des Reports:
„Rechtslibertäre nutzen Finanzthemen zur Verbreitung ihrer Ideologie.“ Falsch! Der Libertarismus ist per definitionem keine Ideologie! Tatsächlich warnen Libertäre vor ungedecktem, inflationärem, staatsmonopolistischem Zentralbank-Falschgeld – das ist die Geißel der Menschheit, der Grund für Massenverarmung, Unterdrückung und Krieg. Aber irgendwelche Ökonomielegastheniker, die nur kommunistische Geschwätzwissenschaften studiert haben, kapieren das eh nie: „It's the economy, stupid!“
„Rechtslibertare und extreme Rechte sind im gemeinsamen Feindbild eines grünen Sozialismus miteinander verbunden.“ Stimmt! Allerdings muss man weder „rechtslibertär“ noch sonst etwas sein, um zu erkennen, dass der Ökobolschewismus der genozidalste Todeskult der Menschheitsgeschichte ist. Dazu reicht ein IQ ab 80, weil es auf eine simple Art brüllen logisch ist, jedoch vor allem bedarf es der Überwindung von Erkenntnisangst, woran leider die meisten Menschen scheitern.
„Rechtslibertäre verbreiten demokratiefeindliche Positionen.“ Stimmt! Hier werden dann auch erstmalig die „Anarchokapitalist:innen“ erwähnt, die die Politik generell durch den Markt ersetzen wollen. Das ist – bis aufs Gendern – absolut zutreffend: Demokratie ist der allerhinterletzte Dreck, denn sie lässt freie Menschen zur niedrigsten Lebensform degenerieren, nämlich zu glücklichen Sklaven, die ihren Massa, der sie unterdrückt und ausraubt, bis aufs Messer verteidigen, nur weil sie ihn alle vier Jahre mit einem Kreuzchen auf einem Stück Papier selbst bestimmen dürfen.
Demokratie ist – genau wie Sozialismus, Staat, Interventionismus, Marxismus, Antifaschismus etc. – nur ein Synonym für die grundlegende Strategie, die eigenen Bedürfnisse mit Gewalt gegen friedliche Menschen erfüllen zu wollen. Mehrheiten sollen hierbei als Pseudo-Legitimation für die Unterdrückung von individueller Freiheit dienen, um das Gewissen des Urnenkollektivs zu beruhigen.
Dem Irrsinn der Demokratie liegt zum ersten der Generalirrtum zugrunde, dass man dem Einzelnen zwar nicht zutraut, sein eigenes Leben selbstbestimmt zu führen, weshalb er beherrscht werden muss, ihm aber sehr wohl zutraut, per Teilnahme an einer Wahl mit darüber zu entscheiden, welche Leute die richtigen sind, um das alles zu bestimmen.
Dem Irrsinn der Demokratie liegt zum zweiten der Generalirrtum zugrunde, dass man dem Einzelnen zwar nicht zutraut, sein eigenes Leben selbstbestimmt und ohne Einmischung von außen zu führen, so dass er beherrscht werden muss, ihm aber sehr wohl zutraut, per Teilnahme an einer Wahl sich einmischend über das Leben, das Eigentum und die Freiheit anderer mitzubestimmen.
Demokratie ist daher der irrsinnige Glaube an die kollektive Weisheit individueller Dummheit. Doch auf die Argumente der Anarchokapitalisten geht man vorsichtshalber mit keinem weiteren Wort mehr ein, denn das könnte einige Leser vielleicht auf dumme Gedanken bringen. Stattdessen wird wieder wortreich auf „Rechtslibertäre“ eingeprügelt, die „den Ausschluss breiter Bevölkerungsgruppen vom Wahlrecht fordern“. An der Stelle wird dann auch sicherheitshalber darauf verzichtet, diese „breiten Bevölkerungsgruppen“ klar zu benennen oder dieses Ansinnen gar zu begründen, denn auch das könnte einige Leser vielleicht auf dumme Gedanken bringen. Daher wird auch auf Begriffe wie „Nettosteuerzahler“ und „Nettostaatsprofiteure“ verzichtet – bitte keine lästigen Details, das stört nur bei der Nazifizierung!
Machen wir die Sache rund mit einem kurzen Blick auf den federführenden Autor: „Jan Rathje ist Senior Researcher bei CeMAS und Politikwissenschaftler. Von 2013 bis 2014 war er in der mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein tätig. Zwischen 2015 und 2020 leitete er mehrere Projekte zu Verschwörungsideologien und Antisemitismus für die Amadeu Antonio Stiftung. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Online-Rechtsextremismus, verschwörungsideologischer Souveränismus, Rechtslibertarismus, Verschwörungsideologien sowie Antisemitismus.“ Mit dieser Vita, insbesondere den fünf Jahren an der Heimatfront für die Analdeo-Armleuchter-Stasi-Stiftung, kann man sich doch beruhigt zurücklehnen und sagen: Hey, hier kriegen wir politisch neutrale Informationen, dieser Dude ist so based, der wird das Thema von allen Seiten beleuchten, fair und ausgewogen, da gibt es nicht den Hauch eines Anfangsverdachts auf irgendeine Schlagseite!
Ein ähnliches Bild ergibt ein Blick auf die anderen Unterseiten der Homepage: Das Team sieht aus wie soeben dem Lebensborn für Soja-Sörens und Mate-Maites entschlüpft, einige der mit Ach und Krach männlich gelesenen Person:innen könnten glatt Klone voneinander sein. Die Eigenbeschreibung lässt dann auch wie erhofft keine Wünsche mehr offen: Kein linker Talking Point, kein Klischee wurde ausgelassen! Da hat jemand ganze Arbeit geleistet – das ist so perfekt aufgezogen, dass man sich unweigerlich fragt, ob es nicht doch nur eine Parodie ist.
Ebenfalls spannend: Das Literaturverzeichnis! Es geht über drei ganze Seiten, und drei der aufgelisteten Bücher hat Autor Jan Rathje höchstselbst verfasst, da kann er sich selbst zitieren, das spart unnötige Recherchearbeit. Unser ganz besonderer Freund Andreas Kemper ist sogar mit sechs Werken vertreten, die außer ihm selbst, seiner Mutter und Jan Rathje wahrscheinlich niemand gekauft, geschweige denn gelesen hat. So ähnlich liest sich auch der Rest des Literaturverzeichnisses: Man zieht es vor, mit sozialistisch Gleichgesinnten über Libertäre zu sprechen, statt mit ihnen. Mises, Hayek, Baader… Fehlanzeige! Doch immerhin finden sich ein Beitrag von Hoppe (Libertäre und Alt-Right – Strategische Gedanken) und einer von Rothbard (Right-Wing Populism: A Strategy for the Paleo Movement) in der Auflistung – aber halt nur solche, in denen es um die (taktische) Verbrüderung zwischen Rechten und Libertären geht, jedoch keine grundlegenden Werke über den Libertarismus selbst.
Besonders auffällig: Dr. Markus Krall wird im Text ganze vierzehnmal erwähnt, aber im Literaturverzeichnis findet sich nicht ein einziger seiner zahlreichen Beststeller. Wenn man schon ausgiebig über Kralls Vorschläge zur Wahlrechtsreform schwadroniert, hätte man doch wenigstens mal einen Blick in sein dazugehöriges Buch „Die bürgerliche Revolution“ werfen können, wo er diese dezidiert erklärt und begründet.
Was auf den 68 Seiten dieses Pamphlets ebenfalls mit keinem Wort erwähnt wird: Die österreichische Schule der Nationalökonomie, also jene Volkswirtschaftslehre, die das wissenschaftliche und ideengeschichtliche Fundament des Libertarismus darstellt.
Dieses ganze Machwerk wirkt in etwa so, als würde man einen Bericht über den Islam verfassen, ohne darin Mohammed oder den Koran auch nur zu erwähnen. Hätte ich es damals an der Uni gewagt, so etwas als Hausarbeit abzuliefern, hätte mir das jeder Professor mit Karacho um die Ohren gehauen – und zwar mit Recht! Aber für die Tagesschau, die sich selbst völlig unironisch als den „Goldstandard des Journalismus“ definiert – ist ein solches Niveau offensichtlich gut genug, um daraus einen Artikel zu melken, der in Printform ganze sechs Seiten vollmacht.
Doch die Tagesschau wäre nicht die Tagesschau, würde sie ein solches Niveau-Limbo nicht noch spielend untertanzen:
Der CeMAS-Report untersucht die reichweitenstärksten von ihm als „rechtslibertär“ markierten X-Accounts, darunter Naomi Seibt, Dr. Markus Krall, Marc Friedrich, Joana Cotar, Miró Wolsfeld, Frauke Petry und Dr. Dr. Rainer Zitelmann. Davon hat sich die Tagesschau die ersten beiden herausgepickt, um sie unglaubwürdig zu machen.
Herrn Dr. Krall wird vorgeworfen, „russische Desinformationen gegen die Ukraine“ zu verbreiten. Da wegen dieser Behauptung bereits juristische Schritte eingeleitet wurden, spare ich mir einen Kommentar und hoffe, demnächst hier über den Ausgang dieser Sache berichten zu können.
Über Naomi Seibt schreibt die Tagesschau: „So postete die deutsche Influencerin Naomi Seibt, die mit rund 437.000 Follower den größten untersuchten libertären Account hat, dass 50 Prozent der Vergewaltigungen in Deutschland von Migranten begangen würden. Diese Zahlen sind nicht korrekt. Nach Angaben der Polizeilichen Kriminalstatistik 2024 gab es im vergangenen Jahr insgesamt 11.329 Tatverdächtige für den Straftatenschlüssel 111000 (Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und sexueller Übergriff im besonders schweren Fall einschl. mit Todesfolge). 6.892 der Tatverdächtigen waren demnach Deutsche – das entspricht einem Anteil von etwa 61 Prozent. Bei allen Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung liegt der Anteil der tatverdächtigen Deutschen bei rund 71 Prozent.“
Mit der Unterstellung, Seibt behaupte falsche Zahlen, stellt die Tagesschau hier eine Falschbehauptung auf, und das mit einer Dreistigkeit, die ihresgleichen sucht.
Zunächst einmal fehlt die Urquelle: Es gibt keinen Link zu dem betreffenden Post von Naomi Seibt, keinen Screenshot und auch kein Zitat ihres genauen Wortlauts – nur indirekte Rede, die nicht wortgenau sein muss. Ich habe Seibts X-Account nach Beiträgen durchsucht, die das Wort „Vergewaltigung“ oder – da Naomi zunehmend nur auf Englisch postet – „rape“ enthalten. Treffer gab es nur in der englischsprachigen Variante, allerdings enthielt keiner der angezeigten Beiträge einen Kommentar zur prozentualen Zusammensetzung der Täter bei Vergewaltigungen in Deutschland. Einen Post, der auch nur annähernd eine solche Behauptung enthielt wie beschrieben, konnte ich beim besten Willen nicht finden. Daher kann ich das Märchen der Tagesschau leider nur halb zerficken, aber selbst das fällt vernichtend aus:
Bei Seibts Behauptung wird von „Migranten“ gesprochen, um dann in der „Widerlegung“ plötzlich nur noch von „Deutschen“ als eine Art „Gegenprobe“ zu sprechen. Ob die für diesen Artikel verantwortliche Tagesschau-Autorin Karin König hier aus Unwissenheit mit so schwammig definierten und auch nicht vergleichbaren Bezugsgrößen arbeitet, oder mit der klaren Absicht, den Leser zu täuschen, kann ich nicht beurteilen, aber letztendlich ist es auch wurscht, da beides gleich schlimm ist und die Autorin in beiden Fällen nicht von unseren Zwangsgebühren für eine Arbeit bezahlt werden dürfte, die sie nicht richtig ausführt.
Ein „Migrant“ ist eine Person, die ihren gewöhnlichen Wohnsitz verlässt, um an einem anderen Ort zu leben, sei es vorübergehend oder dauerhaft und aus verschiedensten Gründen – all das sagt zunächst nichts über deren Staatsangehörigkeit aus. Ein „Deutscher“ ist jede Person, die die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, egal wie lange oder erst kurz sie diese bereits hat und woher sie ursprünglich stammt. Als eine Art Synthese gibt es dann noch den „Deutschen mit Migrationshintergrund“, als der man nach der Definition des Statistischen Bundesamtes gilt, wenn man selbst oder mindestens ein Elternteil die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt.
Da wir leider nicht wissen, was Naomi Seibt tatsächlich gesagt hat, müssen wir uns an den unpräzisen, unvergleichbaren Begriffen abarbeiten: Die Tagesschau „berichtigt“ Naomis „50 Prozent Migranten“ auf „61 Prozent Deutsche“ bei Vergewaltigungen.
Diese 61 Prozent „deutsche“ Tatverdächtigen haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Falls sie neben der deutschen Staatsangehörigkeit noch eine weitere haben, also sogenannte „Doppelstaatler“ sind, gehen sie in diese Statistik auch als „Deutsche“ ein. Gleichermaßen gehen auch Migrationshintergründler als „Deutsche“ in diese Statistik ein. Insofern ist die Zahl „61 Prozent“ völlig wertlos hinsichtlich Seibts vermeintlicher Behauptung, weil sie im Kern ihrer Aussage die Vergewaltigungen nicht in einen Bezug zur Staatsangehörigkeit, sondern zum soziokulturellen Hintergrund der Tatverdächtigen setzt. Um hierzu eine qualifizierte Aussage zu tätigen, müsste die Statistik also nicht nach Staatsangehörigkeit aufgeschlüsselt sein, sondern nach Migrationshintergrund. Derartige Statistiken existieren in äußerst präziser Form über die genaue Zusammensetzung der Bürgergeld-Empfänger, während es bei der Kriminalitätsstatistik stets heißt, eine solche Aufschlüsselung sei nicht möglich. Was natürlich gelogen ist – in Wahrheit ist sie einfach nicht erwünscht, aus Gründen. Und hier liegt auch der wahre Grund für die Panik der Blockparteien vor einer AfD-Regierung, und sei es nur auf Landesebene: Wenn der erste AfD-Innenminister die Kriminalitätsstatistik nicht mehr nach Staatsangehörigkeit aufgeschlüsselt veröffentlicht, sondern nach Migrationshintergrund, dann purzelt das Lügen-Kartenhaus der letzten Jahrzehnte in sich zusammen, und es gibt ein böses Erwachen.
Obwohl Naomi Seibt explizit nur von Vergewaltigungen gesprochen hatte, hat die Tagesschau noch für sämtliche andere Sexualstraftaten außer Vergewaltigung den Anteil der „Deutschen“ angeführt, der da rund 71 Prozent beträgt, womit man den Absatz beendete, um sicherzustellen, dass das die Zahl ist, die hängenbleibt, damit Naomi noch unglaubwürdiger dasteht mit ihren „50 Prozent“.
Einmal habe ich die Zahl „50 Prozent“ tatsächlich im Zusammenhang mit Sexualstraftaten und Migration gehört: So hieß es, dass beim neuen „deutschen“ Volkssport, der Gruppenvergewaltigung (derzeit pro Tag etwas mehr als zwei Stück), die Hälfte der Täter „Deutsche“ sind. Sollte Naomi Seibt sich also in ihrem Original-Beitrag, der uns hier leider vorenthalten wird, auf die Gruppenvergewaltigungen bezogen haben, hätte sie sogar im Sinne der Tagesschau die Wahrheit gesagt, was diese „Richtigstellung“ noch infamer machen würde. In diesem Fall wären straf- und zivilrechtliche Schritte gegen den zwangsgebührenfinanzierten Staatspropaganda-Lügenfunk mehr als angebracht – und zwar mit realistischen Erfolgsaussichten.
Die AfD versucht bereits heute, die Schweigespirale über die Kriminalität im Zusammenhang mit Zuwanderung mit allerlei Tricks zu durchbrechen, beispielsweise indem sie bei der Veröffentlichung solcher Zahlen regelmäßig eine Anfrage nach den Vornamen der „deutschen“ Täter stellt, womit sie ebenso regelmäßig einen Shitstorm der Blockparteien samt der von ihnen großzügig durchfinanzierten „NGOs“ erntet, bis sie die Liste mit den Vornamen endlich erhält – dann ist plötzlich absolute Ruhe, damit es bloß keine zu hohen Wellen schlägt, dass ein signifikanter Anteil dieser „deutschen“ Vornamen überraschenderweise nicht nach Stefan, Frank oder Daniel klingt.
So geschehen auch bei einer Statistik über Gruppenvergewaltigungen in Nordrhein-Westfalen, wo die Namensliste zunächst eine Überraschung bot, weil man sich unweigerlich fragte, wie genau rund zwei Dutzend überwiegend deutsche Frauennamen auf diese Liste kommen. Auch ansonsten war die Liste durchaus bemerkenswert: Nicht-deutsche Männernamen waren gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung deutlich überrepräsentiert, und die meisten davon ließen sich dem islamisch geprägten Kulturkreis zuordnen. Die deutschen Männernamen waren häufig Klischee-Namen jener Gesellschaftsschicht, die tagsüber entweder Reality-Soaps guckt oder in einer mitspielt. Zuguterletzt drängte sich mir die Frage auf, ob die Träger der deutschen Männernamen auf dieser Liste selbst die eine oder andere rein arisch besetzte Gruppenvergewaltigung veranstaltet oder sich als vereinzelte Mittäter den migrantischen Gangs angeschlossen haben. Letzteres ist nicht ganz auszuschließen – zumindest sieht man in größeren Städten immer häufiger bei den üblichen 6er oder 7er Canac-Cliquen eine Quoten-Kartoffel, wobei der Alman genauso spricht, genauso geht, sich genauso bewegt und genauso gekleidet und genauso frisiert ist wie die Stadtbildler aus hunderttausend Kilometern entfernten Ländern – und das, ohne dass eine Gleichstellungs- und Anti-Diskriminierungs-Quoten-Uschi irgendwas von „kultureller Aneignung“ plärrt. Schön zu sehen, dass Integration, ja, sogar Assimilation tatsächlich möglich ist! Diesen durchschlagenden Erfolg der milliardenteuren Integrations-Industrie lässt man sich doch nicht durch so eine Petitesse wie „das geht in die falsche Richtung“ kleinreden!
Ich warte eigentlich nur noch auf den Tag, an dem irgendeine steuerfinanzierte linksextremistische NGO im Rahmen der Migrationskriminalität-Verharmlosungs-Agenda auf den Trichter kommt, dass eine Gruppenvergewaltigung bei näherer Betrachtung doch tatsächlich die reinste Form echter, gelebter Basisdemokratie ist: Vier oder fünf junge Männer und die junge Frau in ihrer Mitte stimmen gemeinsam demokratisch darüber ab, ob die Frau gleich jede Menge abwechslungsreichen Sex haben wird. Ich sehe schon die ersten Millionen von „Demokratie leben!“ fließen, mit herzlichen Grüßen aus dem Familienministerium – wie passend!
Wie auch immer, bei Kenntnis aller relevanter Fakten kann man nur zu dem Schluss gelangen, dass es sich bei dem Phänomen „morgenländisch geprägtes Gruppenkuscheln mit flexibler Auslegung des Einvernehmlichkeits-Begriffs“ um einen Importschlager handelt und dieselbe Klientel auch bei Einzeltaten dieser Stoßrichtung exorbitant überrepräsentiert ist. Insofern hat Naomi Seibt noch sehr zurückhaltend untertrieben.
So, liebe Tagesschau, ihr könnt meinen Artikel jetzt gerne fact-checken und mich mit allem beschmeißen, was die Framing-Abteilung an Komposita mit „rrrääächz“ und sonstigen inhaltlosen Worthülsen aufzubieten hat – wir sehen uns dann vorm Verwaltungsgericht Hamburg. Ich freu mich jetzt schon drauf!
Quellen:
Verzweiflungsakt: Wie ein gescheitertes System vor keiner Lüge zurückschreckt
CeMAS-Studie: Wie vernetzt sind Libertäre und Neue Rechte?
CeMAS_Report_10_Rechtslibertarismus
Gruppenvergewaltigungen Ausländeranteil 2024 - Statista
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