Gestahlfedert: Idiokratie: Die Tagespropaganda auf Deppendeutsch
Öffentlich-rechtliche Märchenstunde – jetzt auch für Grenzdebile!
von Michael Werner
Die „Tagesschau“, gemäß Eigenwahrnehmung „der Goldstandard des Journalismus“, bei kritischer Betrachtung jedoch eher ein technisch aufgepäppelter Relaunch des Volksempfängers, nur mit besserem Sound und bunten Bildern, lässt uns auf Ihrer Website wissen: „Etwa 17 Millionen Erwachsene in Deutschland haben Probleme damit, komplexe Texte zu verstehen. Damit auch sie sich über aktuelle Themen informieren können, strahlt die tagesschau ab sofort Fernsehnachrichten in Einfacher Sprache aus.“
Dazu fallen mir gleich so viele Kalauer ein, dass ich nun die Qual der Wahl habe, welche davon ich meiner geschätzten Leserschaft keinesfalls vorenthalten sollte.
Böse Zungen behaupten, die „Tagesschau“ in „Einfacher Sprache“ sei extra eingeführt worden, damit Robert Habeck seinen alten Job als Kinderbuch-Co-Autor nicht allzu schmerzlich vermisst. Oder damit Annalena Baerbock am Abend endlich versteht, was sie den lieben langen Tag über so alles erlebt hat. Oder damit Olaf Scholz auch mal ein paar Sätze zu hören bekommt, die er nicht sofort wieder vergisst.
Was ist überhaupt „Einfache Sprache“? Eine kleine Kostprobe: „Die tagesschau ist eine Sendung mit Nachrichten. Die tagesschau läuft im Ersten Deutschen Fernsehen. Und die tagesschau gibt es schon sehr lange. Von der tagesschau gibt es jetzt eine neue Sendung. Das Neue ist: Die Nachrichten sind in Einfacher Sprache. Die neue Sendung heißt: tagesschau in Einfacher Sprache. In der neuen Sendung werden die Nachrichten erklärt. Und auch schwierige Wörter werden erklärt. Die Texte werden langsam gesprochen. Die Nachrichten sind einfach zu verstehen. Viele Menschen finden Lernen nämlich schwer. Viele Menschen sprechen nicht so viel Deutsch. Und viele Menschen hören nicht gut. Die neue Sendung ist für alle. Die Leute von der tagesschau sagen: Die neue Sendung ist wichtig. Alle Menschen sollen nämlich Nachrichten haben. Dann können alle Menschen mitreden.“ So, das muss reichen – schön, wenn der Schmerz nachlässt, nicht wahr?
Lassen wir uns den ersten eingangs zitierten Satz einmal genüsslich auf der Zunge zergehen: „Etwa 17 Millionen Erwachsene in Deutschland haben Probleme damit, komplexe Texte zu verstehen“ – bin ich der Einzige, den es beunruhigt, dass nicht wenige davon trotzdem wählen gehen dürfen, und deren Stimme genauso zählt wie die Ihre oder die meine? Würden Sie in Ihrem Alltag bei essentiell lebenswichtigen Fragen auch jene Zeitgenossen, bei denen allein schon die Fragestellung die Grenzen ihrer kognitiven Fähigkeiten um Lichtjahre überschreitet, gleichberechtigt mitentscheiden lassen? Wie jetzt? Eher nicht? Sehen Sie, ich auch nicht! Und wohl auch sonst niemand, der noch alle Murmeln beisammenhat, würde das freiwillig tun. Tja, Demokratie rockt einfach gnadenlos – one asshole, one vote. Mit der logischen Folge, dass am Ende dann die eine oder andere Lichtgestalt auf der Regierungsbank sitzt, bei der man glatt vermuten möchte, dass das tägliche Briefing-Papier, das sie von ihrem Stab vorgelegt bekommt, ebenfalls in „Einfacher Sprache“ verfasst ist.
In Deutschland leben knapp 84 Millionen Menschen, davon sind knapp 70 Millionen Erwachsene. Wenn davon 17 Millionen, also rund ein Viertel, Probleme damit haben, komplexe Texte zu verstehen, wäre das nicht ein mehr als valider Grund, den einen oder anderen Zweifel an der Funktionalität unseres staatlichen Bildungssystems anzumelden, statt die Symptome des Vollversagens auch noch zu bespielen?
Wer mögen diese ominösen 17 Millionen Menschen, deren geistige Kapazität bereits durch einen banalen Nebensatz hoffnungslos überstrapaziert wird, wohl sein? Etwa die vielen Raketenwissenschaftler aus dem Morgenland, die uns in den letzten Jahren „geschenkt“ wurden? Oder vielleicht doch eher die Stammzuschauerschaft der „Tagesschau“? Könnte gut sein, wo doch allgemein bekannt sein dürfte, dass beim Genuss einer jeden Sendung mindestens fünf Synapsen den finalen Exit in die Ewigen Jagdgründe antreten, so dass man nach einem irdischen Dasein voll treuem täglichem Konsum in die Zielgerade des Lebens als sabberndes Stück Gemüse einfährt.
Wozu das Ganze? Will die „Tagesschau“ nach all den Jahren das Niveau ihrer Sprache dem Niveau ihrer Lügen anpassen, damit das Gesamtpaket endlich in sich stimmig ist, wie aus einem Guss? Oder will sie sicherstellen, dass auch die letzten Idioten, die sich bisher der Dauerberieselung mit linksgrüner Scheißhauspropaganda erfolgreich entziehen konnten, nicht mehr verschont bleiben? Kann gut sein, denn dafür spricht bereits ein kurzes Durchzappen der Sendung vom 12. Juni: Ab Minute 5:22 geht es um die geplanten höheren Einfuhrzölle der EU für Elektro-Autos aus China. Die Sprecherin Susanne Holst erklärt das dem baff erstaunten Dummdödel vor der Glotze allerdings so, dass „das Land China mehr Geld bezahlen soll“, um Elektro-Autos in der Europäischen Union zu verkaufen. Ja klar: Der Hersteller zahlt also den Einfuhrzoll, und nicht etwa der Endverbraucher, für den die bereifte Reisschüssel dadurch teurer (und er selbst ärmer) wird, wobei der Staat sich die – bereits versteuerte – Kohle grinsend ein weiteres Mal einsackt, er also seine Bürger gleich doppelt und dreifach abzockt. Halten wir daher fest: Lügen in „Einfacher Sprache“ sind letztendlich auch nur Lügen, bloß in kürzeren Sätzen.
Wie stellen sich diese zwangsgebührengemästeten, realitätsentkoppelten Staatsfunker in ihrem ideologischen Elfenbeinturm eigentlich so einen typischen „einfachen Menschen“ und sein Handeln vor? Glauben die, der guckt die normale „Tagesschau“, versteht nur Bahnhof, und sucht dann fleißig im Internet, ob es diese Fake-News-Schleuder dort auch in „Einfacher Sprache“ gibt, damit auch er sich endlich nach Strich und Faden so verarschen lassen kann, dass er es zwar versteht, aber ohne es zu merken? Glauben die ernsthaft, dass Menschen, die tatsächlich ein Problem damit haben, komplexe Texte zu verstehen, sich dessen selbst auch bewusst sind und sich daher als „Menschen, die ein Problem damit haben, komplexe Texte zu verstehen“ angesprochen fühlen, so dass sie sich daraufhin dankbar die „Tagesschau“ in Kindergartensprache reinziehen?
Es ist doch hinlänglich bekannt, dass mangelnde Intelligenz die einzige Einschränkung ist, von der der Betroffene selbst in aller Regel nichts merkt, eben weil ihm genau die Intelligenz fehlt, um dieses Defizit zu erkennen. Es sind vornehmlich intelligentere Menschen, die vom Selbstzweifel ob ihrer geistigen Kompetenz geplagt werden. Doch je dümmer jemand ist, desto schlauer schätzt er sich selbst ein, und desto geringer schätzt er übrigens auch die Intelligenz von wesentlich intelligenteren Menschen ein. Dieses Phänomen ist landläufig bekannt als der „Dunning-Kruger-Effekt“.
Insofern wird also mit der „Tagesschau in Einfacher Sprache“ nur mal wieder das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, denn letztendlich handelt es sich bloß um ein reines Image-Projekt im Rahmen der Inklusions-Agenda und ist damit nichts anderes als eine weitere sinnlose Vergeudung des hart erarbeiteten Geldes der Zwangsgebührenzahler.
Jedoch möchte ich Ihnen nicht den einzig positiven Aspekt der ganzen Aktion vorenthalten: Die „Einfache Sprache“ kommt interessanterweise völlig ohne die bei der „Tagesschau“ ansonsten pathologische Genderei aus. Warum wohl? Halten diese elitären Volkserzieher die Blöden etwa für zu blöd zum Gendern? Oder wissen sie insgeheim doch ganz genau, dass man intellektuell eher einfach gestrickten, dafür aber im praktischen Leben fest verhafteten Menschen niemals wird einreden können, dass es mehr als zwei Geschlechter gibt oder dass eine Fummeltrine eine echte Frau ist? Es hat schon seinen guten Grund, dass diese Voodoo-wissenschaftliche Geistesdiarrhoe vornehmlich bei einem unproduktiven, pseudo-akademischen Lumpenproletariat verfängt, welches unsere Universitäten extra für den staatlich subventionierten Arbeitslosenmarkt heranzüchten.
Zum Abschluss, als kleine Zugabe für die beinharten Fans, noch zwei launige Meldungen aus meiner beliebten Rubrik „peinliche Preise, wertloses Lametta“, selbstverständlich in möglichst „Einfacher Sprache“, damit auch Annalena mitlachen kann:
Grünen-Chefin Ricarda Lang wurde genau einen Tag, nachdem sie bei der Europawahl mächtig ihr Fett wegbekommen hatte, im Rahmen des „Politikawards“ in Berlin zur „Aufsteigerin des Jahres“ gekürt.
Wer glaubt, das kann man nicht mehr toppen – et voilà:
Die „Süddeutsche Zeitung“ erhielt den „Stern-Preis“ für ihre „Recherche“ zu den „Aiwanger-Flugblättern“. Der erste Preisträger dieses renommierten Preises des Magazins „Stern“ für die knallhärteste Recherche seit dem Urknall war unbestätigten Gerüchten zufolge übrigens der „Stern“ selbst – 1984 für die gefühlsechten Tagebücher eines ehemaligen deutschen Reichskanzlers mit österreichischem Migrationshintergrund. Ich wage zu orakeln, wer nächstes Jahr ausgezeichnet wird: „Correctiv“ für das Investigativ-Märchen von der „Wannseekonferenz 2.0“.
Verdient ist verdient – play stupid games, win stupid prizes!
Quellen:
Tagesschau in Einfacher Sprache (Website der Tagesschau)
Beispieltext in Einfacher Sprache (Website der Tagesschau)
Tagesschau in Einfacher Sprache vom 12.06.2024 (Website der Tagesschau)
Dunning-Kruger-Effekt (Wikipedia)
Politikaward (Website des Politikawards)
SZ erhält „Stern-Preis“ für Aiwanger-Recherche (Website der Süddeutschen Zeitung)
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