02. Juli 2024 11:00

Schützenhilfe durch: Richard David Precht Grüne Nazis?

Ein Ex-Systemphilosoph segelt gegen den Zeitgeist

von David Andres

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Bildquelle: Markus Wissmann / Shutterstock.com Richard David Precht: Regt sich zaghafter Widerstand in ihm?

Richard David Precht ist ein Prominenter. Ein echter. Millionen und Abermillionen von Büchern hat er verkauft. Mit Markus Lanz betreibt er wöchentlich einen Podcast. In vielen Themen hat er einst systemkonform gesprochen, war gern gesehener Gast in den gängigen Talkshows. Deshalb haben ihn kürzlich auch wieder die reichweitenstärksten Podcaster des Mainstreams innerhalb der Netzmedien eingeladen, namentlich Tilo Jung in seine Sendung „Jung & Naiv“ und Matze Hielscher in sein „Hotel Matze“. Beide hätten sicherlich nicht damit gerechnet, was der Richard bei ihnen von sich geben wird und was sich jetzt wie ein Lauffeuer verbreitet, multipliziert durch oppositionelle Kräfte. Richard rückt die Verhältnisse gerade und zeigt nicht auf nackte Kaiser, sondern auf welche, die alles ins Gegenteil verkehrt haben.

Das müssen Sie hören. Das müssen Sie sehen.

„Ich fühl‘ mich nicht mehr zugehörig“, sagt er im „Hotel Matze“, „weil sich die Grünen aus meiner Sicht zu stark nach rechts bewegt haben.“

Allein dieser Satz.
Kurz genießen.
Sacken lassen.

Die Grünen, die vermeintlichen Linken, die selbsternannten Guten von heute, so Precht, seien tatsächlich Rechte und zwar wegen der Identitätspolitik.

Er hingegen bekenne sich zum „moralischen Universalismus“, in dem Hautfarbe oder Geschlecht gar keine Rolle spielen, sondern nur der Gottseibeiuns aller Etatisten und Kollektivisten: das Individuum. Precht erklärt’s den verwirrten Menschen: „Wenn ich sage, dass diese Rolle und dieses Amt von jemand mit dem und dem Geschlecht und der und der Hautfarbe gemacht wird, dann denke ich: Moment, ich mache die Identität eines Menschen an seinem Geschlecht fest? Ich mache sie an seiner Hautfarbe fest, im Zweifelsfall  noch an seinem Alter? Das haben immer nur die Rechten gemacht.“

Im Verlauf der Folge von „Hotel Matze“ nimmt Precht außerdem den Militarismus der heutigen Grünen auseinander. Immer nur mehr Waffen zu senden, bedeute nichts anderes, als den Glauben an eine diplomatische Lösung per se aufgegeben zu haben und stattdessen dem reinen, faschistischen „Sozialdarwinismus“ zu huldigen. Etwas, das immer rein rechtes Denken gewesen sei, „Franz-Josef Strauss“ und gerade nicht die Vorfahren der heutigen Grünen, die einst in der Friedensbewegung agierten.

Ein noch heftigeres Vergnügen stellt die 714. Folge von „Jung & Naiv“ dar, wo Precht (ganz ähnlich wie kürzlich der atheistisch-humanistische Philosoph Michael Schmidt-Salomon in Sachen Islamkritik) den gar nicht mehr jungen, aber weiterhin naiven Moderator dermaßen argumentativ auflaufen lässt, dass er fast implodiert. Womit? Richard David Precht, von vielen auf „unserer“ Seite wirklich verkannt und selbst im letzten Akt von Corona längst nicht mehr der ganz große Systemtreue gewesen, legt Tilo Jung und dessen politisch korrektem Publikum unwiderlegbar dar, wieso ein Verbot der AfD nicht nur der allergrößte Blödsinn, sondern auch ein Verrat an der Demokratie wäre.

Bamm.

Sie müssen das sehen oder hören (in den Streamingdiensten), wirklich. Und wenn Sie’s getan haben, schreiben Sie gern hier in die Kommentare, ob Sie sich bei dieser perfekt an „normale“ Bekannte weiterzuleitenden „Schützenhilfe“ durch Precht szenenweise auch so erfrischt gefühlt haben wie ich.

Quellen:

Richard David Precht über gefährliche Zeiten, AfD, Die Grünen, Putin, Toleranz und sein Seelenleben (Hotel Matze)

Richard David Precht über AfD, Ampel, Außen- und Geopolitik (Jung & Naiv: Folge 714)

Die Grünen Nazis gut erklärt #precht (DocHoffnung2023)


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