Schweigen im (Blätter-) Walde: Täglich grüßt Comical Ali aus seinem Paralleluniversum
Wie viele Lügen erwarten uns noch?
von Thomas Jahn
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Eigentlich müssten sich die Journalisten von „Stern“, „Spiegel“, „FAZ“ und anderen selbsternannten Qualitätsmedien freuen: Das gefürchtete Sommerloch ist abgesagt. Großbritannien brennt, auf Deutschlands Straßen regieren „Messermänner“, die „Ampel“ produziert Politskandale, die schon für die Rücktritte von drei Bundesregierungen gereicht hätten, und die USA erleben einen bislang einmaligen Präsidentschaftswahlkampf mit einem amtsunfähigen Noch-Präsidenten, einer peinlichen Vizepräsidentin, die als neue Kandidatin ganz schnell aus dem Hut gezaubert werden musste, und einem Ex-Präsidenten, der offenbar entweder physisch oder justiziell aus dem Weg geräumt werden soll. Stoff im Überfluss, um die in den letzten zwanzig Jahren nahezu halbierten Auflagen von „Stern“, „Spiegel“ und „FAZ“ wieder zu neuen Höhen zu führen und dem Altpapier-Schicksal ein Schnippchen zu schlagen. Doch stattdessen: Schweigen im Blätterwald der etablierten Printmedien, deren „Nachrichtenlinie“ mehr als überangepasst den rot-grünen Regierungsmedien ARD, ZDF und Co gleicht.
Falls sich zumindest die Anteilseigner der Altpapiermedien wieder einmal um Gewinne und Umsatzsteigerungen sorgen sollten, könnte man ihnen aktuell so viele Tipps wie noch nie geben. Sie müssten vielleicht den einen oder anderen Redakteur feuern, könnten aber allen anderen Mitarbeitern klarmachen, dass mit nur minimaler Recherche unfassbar gute Storys auf der in diesem Fall nicht nur sprichwörtlichen Straße liegen.
Da wäre die tägliche Migrantengewalt, die große Teile vieler deutscher Städte, Bahnhöfe und Zugrouten zu No-go-Areas gemacht hat. Messerangriffe, Gruppenvergewaltigungen, Gewalt gegen deutsche Schüler und das Krankenhauspersonal in den Notaufnahmen, antisemitische Ausschreitungen und immer wieder neuartige Terrorakte, wie die nur wenige Tage alte Jagd eines jordanischen Taxifahrers auf Frauen in der Kölner Fußgängerzone. Aber auch wenn sich die regierungsfreundlichen Altpapiermedien zu einem Bericht aufraffen, muss man sich alle Informationen über die Herkunft der Täter, den Tathergang und andere Hintergründe irgendwie selbst zusammenreimen.
Dass irgendjemand für diese Zustände politisch verantwortlich sein könnte, blenden die Nachrichtenmacher aus dem deutschen Paralleluniversum, die uns fehlende Hitzeschutzpläne und mangelndes Klimabewusstsein als größte anzunehmende Probleme präsentieren, lieber ganz aus. Und so erfahren die Leser und Zuschauer der Lückenmedien nichts über die Aktionen der grünen No-Border- und No-Nation-Fans, die mit ihrer Außenministerin Annalena Baerbock nicht nur die gerichtlich unlängst ermöglichten Abschiebungen nach Syrien (der Bürgerkrieg ist seit Jahren beendet, während eine Million Syrer immer noch hier sind) torpediert. Sie erfahren auch nicht, dass sich Baerbock besonders der Wohlfahrt der Afghanen verpflichtet fühlt, hat sie doch Hunderte, wenn nicht Tausende von ihnen ganz bewusst mit falschen Papieren nach Deutschland bringen lassen. Dieser unfassbare Skandal, der jetzt selbst die träge und regierungsfreundliche Berliner Staatsanwaltschaft zu Ermittlungen veranlasste, findet in den etablierten Medien überhaupt nicht statt, obwohl die Visa-Affäre jüngst noch durch eine persönliche Komponente „bereichert“ wurde, die an den grünen Familienfilz und die Umtriebe des Graichen-Clans in Habecks Wirtschaftsministerium erinnert: Wie der „Business Insider“ und „Tichys Einblick“ vor wenigen Tagen berichteten, vertritt die aus Afghanistan stammende Ehefrau des für Visumrecht zuständigen hochrangigen Ministerialbeamten Frederik Hanke, als Rechtsanwältin Afghanen, die an der deutschen Botschaft in Islamabad (Pakistan) Visa für die Bundesrepublik beantragen. Dieselbe Anwältin erstellte ohne vorherige Ausschreibung auch Rechtsgutachten für das Auswärtige Amt und gab Onlinekurse für Botschaftsmitarbeiter, die Visa-Entscheidungen treffen. Aber die Leser der „Süddeutschen Zeitung“, des „Spiegels“, der „Augsburger Allgemeinen“ oder der SPD-Blätter im Eigentum der Deutschen Druck- und Verlagsgesellschaft werden von diesem handfesten Skandal sicher als Letzte erfahren, wenn überhaupt.
Dass die Zustände in langjährig von der CDU regierten Bundesländern nicht besser sind, beweist seit Jahren Baden-Württembergs unfähiger Innenminister Thomas Strobel (CDU), wie nicht nur der Terrorakt von Mannheim gegen Islamkritiker Michael Stürzenberger zeigte. Bei der letzten größeren Messerstecherei in Stuttgart verletzte ein polizeibekannter 17-jähriger Syrer drei Menschen teils schwer. Der Täter brachte es bis dahin zusammen mit seinen Brüdern und seinem Vater auf insgesamt 110 Straftaten. Der Landespolitik und dem Innenminister scheint das weitestgehend egal zu sein, denn es gibt für Thomas Strobel offenbar Wichtigeres: In Neulingen, einem Nest unweit von Pforzheim, marschierte am Wochenende eine schwerbewaffnete halbe Hundertschaft der baden-württembergischen Polizei auf, um einen Vortrag von Martin Sellner zu unterbinden und denselbigen anschließend wie einen Schwerstkriminellen abzuführen. Tatvorwurf: die Gefahr der Begehung von Meinungsverbrechen und Propagandadelikten. Die Verfolgung dieser „orwellschen“ Delikte ist auch der Bundesregierung ein absolut wichtiges Anliegen. Allein Robert Habeck hat im letzten Jahr mehr als 700 Strafanzeigen wegen sogenannter Hassrede gestellt. Da bleibt natürlich keine Zeit, um sich mit echten Verbrechen und dem Schutz von Leib und Leben zu beschäftigen.
Martin Sellner und sein Auftritt auf der angeblichen Potsdamer Geheimkonferenz im November 2023 hätte im aktuellen Sommerloch eigentlich auch gerade für die „Tagesschau“ eine Hauptmeldung wert sein müssen, denn spätestens seit der jüngst ergangenen Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamburg steht fest, dass die insbesondere von den ARD-Medien gierig aufgemotzte „Correctiv“-Geschichte über angeblich finstere Verschwörungen rechter Kreise zur Deportation von eingebürgerten Ausländern frei erfunden war. Das Oberlandesgericht Hamburg untersagte daher dem für die „Tagesschau“ zuständigen NDR nun, die Behauptung aufrechtzuerhalten, auf dem inzwischen berühmten Potsdamer Treffen sei der Plan gefasst worden, „nicht assimilierte“ deutsche Staatsbürger auszubürgern. Damit brach auch der letzte Teil des Lügengebildes von „Correctiv“ in sich zusammen, natürlich ohne dass irgendein ARD-Funktionär die Verantwortung für diese gezielte Täuschung und Irreführung der Öffentlichkeit übernommen hätte. Die Desinformation über erfundene Deportationspläne, die zu der von linken Medien, NGOs und den Regierungsparteien entfachten Anti-AfD-Kampagne führte, reiht sich nahtlos in andere Medienskandale ein, wie die im Sommerloch 2018 frei erfundenen Hetzjagden gegen Ausländer in Chemnitz oder die Behauptung, die RKI-Protokolle würden für einen Skandal nichts hergeben (O-Ton der „Tagesschau“ vom 25. März 2024: „Der Skandal, der keiner ist“).
Besonders dreist lügen ARD, ZDF und Co im Übrigen immer dann, wenn sie meinen, man würde sie nicht dabei ertappen, was im digitalen Zeitalter ziemlich einfältig erscheint. Die Auslandsberichterstattung rückt dabei bevorzugt in den Fokus. ZDF-Allround-Experte Elmar Theveßen wollte uns noch Anfang Juli 2024 weismachen, Joe Biden sei topfit und sitze fester im Sattel denn je, nur um uns wenige Tage später seine „Einordnung“ über Bidens Ausstieg aus der Präsidentschaftskandidatur zu präsentieren, nach dem Motto „Ich habe es ja immer schon gewusst“. Seitdem sind die deutschen Staatssender Hand in Hand mit „Spiegel“, „Zeit“ und „Frankfurter Rundschau“ darum bemüht, dem deutschen Publikum die neue Kandidatin und Vizepräsidentin Kamala Harris als messianische Heilsfigur und eine Art Mischung aus Indira Gandhi, Hannah Arendt und Mutter Teresa zu präsentieren.
Manchmal sind den Lügenmärchen der etablierten Medien allerdings auch unfreiwillig komische Noten abzugewinnen, wie ein, allerdings in Wahrheit verstörender, Vorfall in Birmingham während einer Live-Übertragung des Fernsehsenders Sky News beweist: Noch während die im Bild zu sehende Reporterin über angebliche rechtsextreme Ausschreitungen militanter Weißer schwadroniert, nähert sich ein vermummter Migrant auf einem Motorrad, ruft „Freiheit für Palästina“ und beschimpft anschließend die Reporterin und ihr Kamerateam. Als das Team von weiteren vermummten und gewaltbereiten Migranten bedrängt wird und ein Angreifer mit seinen Händen symbolisch eine Pistole formt, suchen die Sky News-Leute das Weite. Ein Autofahrer filmt, was anschließend geschieht: Der migrantische Mob folgt dem Auto der Journalisten und sticht ihnen die Reifen auf.
Zuletzt sahen wir so etwas übrigens 2003 im Irak-Krieg, als der irakische Informationsminister Muhammad as-Sahhaf vor laufender Kamera den angeblich kurz bevorstehenden Sieg der irakischen Truppen verkündete, während sich, im Bildhintergrund deutlich sichtbar, Panzer der US-Armee näherten. Der treue Minister erlangte daher auch unter dem Namen Baghdad Bob oder Comical Ali traurige Berühmtheit. Im Paralleluniversum der „Tagesschau“ oder des „Spiegels“ tummeln sich heute leider viele Comical Alis. Wir dürfen gespannt sein, wann das mediale Paralleluniversum endlich zusammenbricht und wie viele Lügen uns bis dahin noch präsentiert werden.
P.S.: Über was bestimmte
Medien dagegen sicher gerne berichten, sind Ideen aus Absurdistan, die am Kern
der Sache meilenweit vorbeigehen, wie der Vorschlag des Bundesvorsitzenden der
Gewerkschaft der Polizei, Jochen Kopelke, man solle jedem, der sein Kampfmesser
abgibt ein Netflix-Abonnement schenken. Abgesehen davon, dass Herr Kopelke
anscheinend noch nie etwas von Fehlanreizen und dem Kobra-Effekt gehört hat,
lenkt dieser vorgezogene Faschingsscherz vom eigentlichen Skandal ab, der das
Vertrauen in den deutschen Rechtsstaat nachhaltig beschädigt hat: Derselbe
Staat, der für die Verfolgung unliebsamer Meinungen alle erdenklichen
Ressourcen inklusive Großaufgebote der Polizei einsetzt, tut nichts, um die
Gesundheit und das Eigentum derjenigen zu schützen, die diesen Staat
finanzieren, im Gegenteil!
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