18. September 2025 11:00

Welt in Unruhe Stürmische Zeiten

Was können wir tun?

von Anne-Sophie Chrobok drucken

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Bildquelle: rangizz / Shutterstock „Du kerkerst den Geist in ein tönend Wort: Doch der freie wandelt im Sturme fort“ (Friedrich Schiller)

Es ist 2:12 Uhr. Der 12. September 2025. Ich kann nicht schlafen. Draußen herrscht ein Sturm. Der Wind pfeift um unser Haus. Die Bäume biegen sich gefährlich. Regen kracht gegen die Fensterscheiben. Es ist ein unruhiger September. Vor ein paar Tagen hatten wir ein starkes Unwetter, sodass ganze Straßenteile weggeschwemmt wurden. Einfach in den Fluten verschwanden. Seit zehn Tagen hängt über unserer Stadt ein ständiger dicker Nebel. Morgens. Mittags. Und abends. Es ist immer grau. Manchmal wirkt es so, als hätte die Sonne uns hier vergessen. Und vielleicht wir sie auch.

Ich sitze in diesem Sturm an unserem Küchentisch. Kerzenlicht vor mir. Ich kann kein elektrisches Licht ertragen. Stift und Papier vor mir. Ich denke an einen jungen Mann, der für seine Worte getötet wurde. Und ich denke an Kinder, die für ihren Glauben hingerichtet wurden. Und ich denke an einen Jungen, der vor ein paar Tagen heiliggesprochen wurde. Es sind stürmische Zeiten. Ich frage mich, ob sie die Welt verändern werden. Dinge herausreißen. Überfluten. Und Menschen mit sich wegziehen in den Tod.

Charlie Kirk trug ein T-Shirt mit dem Wort „Freiheit“, als man ihm in den Nacken schoss. Zwei Kinder befanden sich im Gebet in einem Gotteshaus, als man sie von hinten aus dem Leben riss. Carlo Acutis sagte die Worte „Nicht ich – sondern Gott“. Das Leben ist gerade nicht subtil mit seinen Gesten. Es demaskiert.

Und besonders erschrecken mich die Reaktionen. Die Gedanken, die in diesen Wochen herumschwirren. Die ohne Scham und Anstandsgefühl verkündet werden. Da gibt es Häme. Rechtfertigungen. Bösartigen Spott. Alles impliziert, dass Menschen mit der „falschen“ Meinung es irgendwie verdient haben getötet zu werden. Oder wenn der Täter zu einer „unterdrückten“ Minderheit gehört, er ja auch irgendwie ein Opfer sei. Das ist Gedankengut, das Faschismus und postmoderne Rechtfertigung mischt. Am Ende steht: Mord als legitimes Kommunikationsmittel. Man den Tod rechtfertigen kann für ein höheres „Gut“. Wenn solche Gedanken vorherrschen und auch öffentlich verkündet werden, lässt sich das wieder einfangen? Folgen diesen nicht immer Terror und Krieg?

Historisch betrachtet, stehen die Chancen wohl eher schlecht für Deeskalation. Auf eine Lernfähigkeit der Masse aus dem 20. Jahrhundert kann man nicht hoffen. Dazu sind die Erfahrungen der „Corona-Pandemie“ noch zu frisch. Also was bleibt?

Die libertäre Erkenntnis, dass ich einfach in Ruhe gelassen werden will, aber die Sozialisten dies nicht zulassen werden. Sie können es nicht. Es ist in ihrem „Glauben“, dass die Utopie nur erreichbar ist, wenn alle so sind wie sie. Störer müssen ausgemerzt werden. Und was kann man tun? Dagegen kämpfen? Resignieren? In die Pampa fliehen?

Ich werde morgen meinen Töchtern ihr Frühstück machen und sie umarmen, bevor sie zur Schule gehen. Meinen Mann küssen und ihm sagen, dass ich ihn liebe. Mit meinem Hund spazieren gehen und meinen alten Kater mit seinen vehement eingeforderten Snackies versorgen. Den Rosenkranz beten. Ich trotze dem Sturm mit Alltag. Darin liegt mein kleiner Widerstand, darin liegt Freiheit.

Nun nach all diesen Worten bin ich müde. Vielleicht finde ich jetzt etwas Schlaf.


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