03. Dezember 2025 11:00

Desinformation Pünktlich zur Vorweihnachtszeit: Das alte Desinformationsgeschenk der „sowjetischen Langzeitstrategie“

Wie sich grober Unfug kinderleicht widerlegen lässt – ganz praktisch!

von Axel B.C. Krauss drucken

Desinformation: Symbolische Darstellung einer politischen Verschwörung
Bildquelle: e-Redaktion Desinformation: Symbolische Darstellung einer politischen Verschwörung

Pünktlich zur Vorweihnachtszeit: Das alte Desinformationsgeschenk der „sowjetischen Langzeitstrategie“

Wie sich grober Unfug kinderleicht widerlegen lässt – ganz praktisch!

Das war vielleicht übertrieben. Kinderleicht ist es nicht, aber man benötigt wirklich keine jahrelangen Recherchen über die geschichtlichen Ursprünge globalistisch-technokratischer Agenden, um den Unsinn, das alles sei auf sowjetischem Mist gewachsen, zu widerlegen. Gesunder Menschenverstand genügt.

Was die ideengeschichtlichen Wurzeln betrifft, so hatte ich zuletzt in meinem Buch „Was ist Technokratie“ detailliert dargelegt, warum sie in eine Zeit zurückreichen, als die UdSSR noch nicht mal bestand. Sie hier zu wiederholen, ist deshalb unnötig.

Daher sei an dieser Stelle nur in Form einiger weniger, einfacher Überlegungen demonstriert, dass die Behauptung von der „sowjetischen Langzeitstrategie“ ganz großer Quatsch ist. Sie impliziert, dass die sogenannte „Grüne Agenda“ und alles, was damit eng zusammenhängt – in Kurzform: ein globales, möglichst umfassendes Überwachungs- und Kontrollsystem – samt und sonders auf eine sowjetische Unterwanderungs- oder Zersetzungsstrategie zurückzuführen sei.

Wie konnte das passieren? Dies zu erklären, ist allerdings sehr einfach: Die Geheimdienste aller westlichen Länder – ja, aller – waren nicht nur vorübergehend, sondern über viele Jahrzehnte absolut unfähig. Völlig inkompetent. Kein kurzer „Blackout“, sondern jahrzehntelange Insuffizienz. Niemand aus ihren Reihen hätte jemals Verdacht geschöpft, niemand hatte auch nur die leiseste Ahnung, dass dabei womöglich russische Propaganda-Arbeit im Spiel gewesen sein könnte. Keine Menschenseele. Man blieb einfach untätig, drehte Däumchen, spielte Poker und betrank sich an Pushkin-Wodka. Kein einziger westlicher Schlapphut wäre – vollsuffbedingt – jemals auf die Idee gekommen, zu fragen: „Ob seitens der UdSSR womöglich Spionage- und Unterwanderungsabsichten bestehen?“ Sie müssen nämlich wissen, dass man Begriffe wie „Spionageabwehr“ in der westlichen Hemisphäre noch nicht mal buchstabieren konnte. Das war auch der Grund dafür, warum in diesen Jahrzehnten regelmäßig sowjetische Agenten aufflogen. Doch an solchen unwichtigen historischen Details braucht man sich nicht aufzuhalten, das ist irrelevant: Nein, die gesamte Führungsriege des Westens war 100 Prozent ahnungslos. Mal ganz zu schweigen davon, dass Machtgeilheit und Träume von weltweiter Herrschaft ausschließlich Russen zu eigen sind. Im Westen regieren Lichtelfen, die sich nur um das Wohl der Menschen mühen. Däumchen in den Mund, fertig.

Obendrein gelang es den sowjetischen Superstrategen, so gut wie alle der wichtigsten globalistischen Denkfabriken und andere Institutionen bis hinauf zur UN, die erwähnte Agenden ausgearbeitet haben und emsig vorantreiben (darunter eben auch die „vorübergehende“ Emissions-Diktatur des klimaprekarisierten Proletariats), völlig unbemerkt zu infiltrieren und vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen, ohne dass jemals irgendjemand im Westen auch nur das Geringste bemerkt hätte. Wie gesagt: Alles Blindgänger. Was hätten sie gegen solche Langzeit-Unterwanderung schon unternehmen können?

Es gibt einen konstruktiven und sehr praktikablen Weg, um Vorstellungen dieser Art zu überprüfen. Lassen Sie uns Folgendes tun: Wir schreiben von heute an jede Woche mindestens einen Brief an alle Abgeordneten in den Landesparlamenten und im Bundestag, in denen wir sie unermüdlich darauf hinweisen, dass sie einer „sowjetischen Langzeitstrategie“ auf den Leim gegangen sind. Die „grüne Agenda“, die „Energiewende“, den „Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel“, die „ESG-Kriterien“, die „Digitale ID“, das „programmierbare Geld“, das unter anderem klimatötende Transaktionen automatisch und KI-basiert unterbinden soll – alles erfunden von sowjetischen Kadern zur Zerstörung des Westens. Doch das wäre zu wenig, also beschränken wir uns nicht nur auf die nationale Ebene. Lassen Sie uns also auch sämtlichen Beamten der UN und vor allem ihrem Generalsekretär solche Briefe zukommen.

Der Erfolg wird sich schnell einstellen: Nachdem sie erfahren haben, dass alles, wofür sie gearbeitet haben, aufs Konto der Sowjetunion ging, werden sie diese Agenden natürlich sofort beenden und einen radikalen politischen Kurswechsel vornehmen. Und sich außerdem bei der Weltöffentlichkeit in einer Stellungnahme entschuldigen:

„Es tut uns leid, jahrzehntelang nicht bemerkt zu haben, eine sowjetische Langzeitstrategie umgesetzt zu haben. Wir waren alle ungewollt russische Agenten. Wir haben heute sämtlichen Nachrichten- und Geheimdienstlern fristlos gekündigt wegen gröbster Fahrlässigkeit und Inkompetenz und auch die grüne Agenda vollständig gestoppt. Jetzt könnt ihr in völliger Freiheit leben.“

Wie blöde Desinformationen noch werden sollen, weiß ich nicht. Was ich sicher weiß: Aber ja, es ist Irreführung, es ist eine Verschleierungstaktik: Westliche Eliten können kein Wässerchen trüben. Nie kämen sie auf die Idee, nach Macht und Kontrolle zu streben. Falls ja, sind sie alle Kinder und Enkel sowjetischer Altkader. Was ich außerdem weiß, und zwar absolut sicher: Jeder, der auch nur das laueste Fünkchen von nachrichten- und geheimdienstlicher Arbeit versteht, wird angesichts solcher Albernheiten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Oder sich totlachen.

Der Fairness halber: Ein Großteil dieser Politik erinnert tatsächlich sehr stark an die berühmten „Zehn Punkte“ des „Kommunistischen Manifestes“. Der Gedanke, der olle Karl könnte hier Pate gestanden haben, liegt ja nicht völlig fern. Dann sollte man aber auch den ganzen Weg gehen und fragen: Wer hat Karl Marx nochmal gefördert und großzügig finanziert? Tipp: Keine Sowjets.

Bis nächste Woche.


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