17. Februar 2025 16:00

Rede von J.D. Vance auf Münchner Sicherheitskonferenz Die MAGA-Revolution ist in vollem Gang

Ziel ist aber nicht Freiheit, sondern Durchsetzung der Neuen Weltordnung

von Robert Grözinger

von Robert Grözinger drucken

Artikelbild
Bildquelle: Shutterstock Gehört zu jeder erfolgreichen Revolution dazu: Schnelles Einhämmern von Nägeln mit Köpfen

In den USA findet seit dem Wahltag im November eine Revolution statt. So viel ist nun klar. Klar ist auch, dass der Verlauf dieser Revolution der vieler anderer gleicht: Eine Fraktion der herrschenden Klasse, nennen wir sie „MAGA“, verdrängt eine andere Fraktion, nennen wir sie „DEI“, von den Schalthebeln der Macht. Auch diese neue Herrscherfraktion betrachtet den Rest der Welt parasitär als Wirt. Dennoch ist diese Entwicklung eine gute Nachricht für die Freiheit.

Bisher verläuft diese Revolution weitgehend friedlich. Und zwar, weil die Verliererseite verbraucht und demoralisiert ist. Eine Gruppe, die erst einen Tattergreis, den sie uns als jungen Gott verkaufen will, ins Rennen schickt und dann eine Diversitäts-Staffagenbesetzung, ist verbraucht. Organisatorisch, strategisch, und moralisch. 

Auf der anderen Seite ist eine wohlvorbereitete Gruppe, die vom ersten Tag an Nägel mit Köpfen einschlägt und andere Köpfe zu tausenden rollen lässt – und den Vasallen in Europa sagt, dass sie das neue Programm gefälligst auflegen sollen. Und zwar sofort.

Auf der Sicherheitskonferenz in München hat Vizepräsident – und mit nicht geringer Wahrscheinlichkeit der nächste Präsident – J.D. Vance den „Verbündeten“ den Marsch geblasen. Zwar hauptsächlich innenpolitisch im Hinblick auf die Meinungsfreiheit. Aber implizit auch außenpolitisch im Hinblick auf die Ukraine, obwohl, oder gerade weil Vance dieses Land nur zweimal erwähnte – und das nur nebenbei. Er hat ihnen implizit gesagt, dass sie ein Sauhaufen sind, auf deren Interessen die USA keine Rücksicht nehmen wird, solange diese nicht mit denen Washingtons übereinstimmen. Und, wie wir gleich darauf erfuhren, ist eine Fortsetzung des Krieges in der Ukraine nicht im Interesse Washingtons.    

Die Schimpfkanonaden, die daraufhin folgten, von Politikern, etwa vom „Bundesverteidigungsminister“ Boris Pistorius und dem „Bundeskanzler“ Olaf Scholz, sowie von verschiedenen „Experten“ in den europäischen Medien sind weitgehend untaugliche Versuche, den Schein zu wahren, dass sie noch irgendwas zu melden hätten. Sie sind Teil eines politisch impotenten Schaulaufens, oder ein Schaulaufen politisch Impotenter.

Untauglich für die MAGA-Revolutionäre ist die Reaktion allerdings nicht. Die Reaktion ist die Aktion, so haben sie es von ihren ideologischen Gegnern, den gelehrigen Schülern des US-Bürgerrechtlers Saul Alinsky gelernt. Die von der MAGA-Fraktion induzierten Trotzanfälle in Europa dienen der Belustigung der vielen hinter der „Brandmauer“ verbannten Wähler, vor allem im wichtigsten europäischen Land, wo in wenigen Tagen gewählt wird. Der Belustigung – und der Mobilisierung sowie der Ermutigung anderer, sich ihnen anzuschließen.

Hauptsächlich geht es der MAGA-Fraktion aber um die Sicherung der Macht der USA in der Welt. Dafür brauchen sie ein starkes Europa. Deswegen stützen sie jetzt die AfD und entsprechende Parteien in anderen Ländern des alten Kontinents. So sieht es der Leiter der britischen Libertären, Alan Bickley, der über die Rede Vances schrieb, dass es beiden Fraktionen der Herrscherklasse darum geht, weiterhin die Oberhand zu behalten, intern wie extern. Ich meine, Bickley hat weitgehend recht – ungeachtet dessen, dass der Titel seines unten verlinkten Artikels fälschlicherweise angibt, die Rede Vances habe in Paris stattgefunden.

Die MAGA-Fraktion habe erkannt, dass die DEI-Fraktion mit ihrer Schwächung der Bevölkerung zu weit gegangen ist, so Bickley. Weiter:

„Die Clinton-Blair-Obama-Johnson-Biden-Starmer-Fraktion hat die letzten dreißig Jahre damit verbracht, ihre eigenen Nationen zu plündern. Die Masseneinwanderung hat den sozialen Zusammenhalt zerrüttet. Politische Korrektheit brachte die Opposition zum Schweigen. Die Wirtschaft wurde dem Verfall überlassen, während jeder letzte Cent aus den unteren Schichten herausgepresst und in die Taschen einer zunehmend dekadenten Elite gesteckt wurde. Abgesehen von Gier und Böswilligkeit verfolgte man damit einen Zweck. Es ging darum, die Wirtsgesellschaften so weit zu schwächen, dass sich von innen heraus kein Widerstand gegen ihre Ausbeutung erheben konnte. Dieser Ansatz schwächte den Westen jedoch so sehr, dass er, wenn diese Art der Herrschaft noch viel länger angedauert hätte, vielleicht gar nicht überlebt hätte.“

Die MAGA-Fraktion der Herrscherklasse hat das erkannt und deshalb – und aus keinem anderen Grund – die DEI-Fraktion verdrängt. Sie sind die derzeit klügeren Parasiten, die erkannt haben, dass der Wirtskörper am Leben erhalten werden muss, um ihre Macht zu erhalten.

Bickley weiter:

„Eine Gesellschaft kann nicht von Männern verteidigt werden, denen von Kindheit an gesagt wurde, dass sie böse sind. Sie kann nicht von Männern aufrechterhalten werden, die überzeugt wurden, sich im Namen der Ideologie zu kastrieren. Die Trump-Fraktion will vom Abgrund wegtreten, die Reindustrialisierung vorantreiben, den Zustrom von Migranten aus der Dritten Welt stoppen und die grundlegenden Normen von Männlichkeit und Patriotismus wiederherstellen. Dies geschieht jedoch nicht aus Wohlwollen, sondern aus der Not heraus.“

Diese Fraktion will den Westen „nicht um seiner Menschen willen“ wieder stark machen, „sondern damit er weiterhin als Durchsetzungsarm der Neuen Weltordnung dienen kann.“ Deswegen, so vermutet Bickley, will sie der „selbstmörderischen grünen Politik, die die Industrie lähmt, ein Ende setzen. Sie will den demografischen Zusammenbruch ihrer eigenen Bevölkerung aufhalten. Sie will sicherstellen, dass ihre jungen Männer wieder bereit sind, zu kämpfen und zu sterben, wenn es ihnen befohlen wird.“

MAGA sei, so Bickley, „eine Neuauflage von Glasnost und Perestroika. Es handelt sich um eine vorübergehende Liberalisierung, die nicht darauf abzielt, das System zu stürzen, sondern es vor seinen eigenen Auswüchsen zu bewahren.“

Bickleys Schlussfolgerung:

„Heißt das, dass wir uns ihnen widersetzen sollten? Ganz und gar nicht. Ein wenig freie Meinungsäußerung ist besser als gar keine. Ein wenig wirtschaftliche Vernunft ist dem totalen Wahnsinn vorzuziehen. Wenn der Staat aufhört, die eigene Bevölkerung so aggressiv zu verfolgen, ist das eine Verbesserung. Wenn die Massenmigration nachlässt, wird sich der Lebensstandard verbessern. Wenn die Energiepreise sinken, werden die einfachen Menschen davon profitieren.“

„Unsere Aufgabe bleibt unverändert“, schreibt der libertäre Brite weiter. „Wir müssen dieses System stürzen und durch ein System ersetzen, das den Frieden und das Wohlergehen der Menschheit höher bewertet als die Gier und Arroganz einiger weniger Oligarchen. Dieses neue Regime mag weniger dumm sein, aber das bedeutet nicht, dass es weniger bösartig ist.“

In der Zwischenzeit aber, so Bickley, „sollten wir uns wenigstens an dem Anblick erfreuen, dass eine Fraktion die Verbrechen der anderen aufdeckt. Die Rede von Vance war ein Meisterwerk. Er hatte Recht mit dem Niedergang Europas. Er hatte Recht mit der Zensur. Er hatte Recht mit der schieren, erstickenden Korruption der westlichen Eliten.“

Bickley mit den Worten: „Das Zeitalter der Illusionen ist vorbei. Der Kampf um das, was danach kommt, hat begonnen.“   

Quelle:

J.D. Vance in Paris: A Manifesto Against the Death of the West (Alan Bickley, libertarianism.uk)


Sie schätzen diesen Artikel? Die Freiheitsfunken sollen auch in Zukunft frei zugänglich erscheinen und immer heller und breiter sprühen. Die Sichtbarkeit ohne Bezahlschranken ist uns wichtig. Deshalb sind wir auf Ihre Hilfe angewiesen. Freiheit gibt es nicht geschenkt. Bitte unterstützen Sie unsere Arbeit.

PayPal Überweisung Bitcoin und Monero


Kennen Sie schon unseren Newsletter? Hier geht es zur Anmeldung.

Artikel bewerten

Artikel teilen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv nur registrierten Benutzern zur Verfügung.

Wenn Sie bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, können Sie sich mit dem Registrierungsformular ein kostenloses Konto erstellen.